Hier das Ergebnis mit Wahlkarten
Nationalratswahl 2019 in Tirol

Nationalratswahl 2019: Am 29. September 2019 wird in Österreich der Nationalrat gewählt. - Ergebnis Tirol | Foto: pixabay
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TIROL. Wahlergebnis zur Nationalratswahl 2019: Das Tiroler-Ergebnis zeigt den tatsächlichen Auszählungsstand inklusive Wahlkarten.

Ausgegeben wurden in Tirol 81.829 Wahlkarten – 72.396 davon sind bei den Tiroler Bezirkswahlbehörden wieder eingelangt. Davon waren nach Prüfung 71.289 Wahlkarten in die Auswertung miteinzubeziehen. Das ergibt eine neue Wahlbeteiligung von 71,56 Prozent oder 388.624 Stimmen (bei der Nationalratswahl 2017 lag die Wahlbeteiligung bei der Urnenwahl inklusive Wahlkarten zu diesem Zeitpunkt bei 76,08 Prozent). Beim Wahlbeteiligungswert 2019 noch nicht enthalten sind jene Stimmen aus Wahlkarten, die in Tirol ausgestellt, aber in einem anderen Bundesland abgegeben wurden. Diese werden am Donnerstag, 3. Oktober 2019, von der Landeswahlbehörde ausgezählt.

Beim vorläufigen Zwischenergebnis inklusive in Tirol abgegebener Wahlkarten kommt die ÖVP auf 45,89 Prozent, die FPÖ auf 14,72 Prozent, die Grünen auf 14,65 Prozent, die SPÖ auf 13,02 Prozent, die NEOS auf 8,82 Prozent und die Liste JETZT auf 1,73 Prozent.

In Mandaten: ÖVP 6, Grüne und FPÖ 2, NEOS und SPÖ 1
ÖVP-Chef Platter konnte das erklärte Wahlziel, Tirol als ÖVP-Bundesland mit den meisten ÖVP-Stimmen, nicht erreichen. Das ist Salzburg. 

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Statements Tiroler Landespolitik und Wirtschaft

Günther Platter, ÖVP
„Es ist ein großer Wahlerfolg aber auch ein großer Auftrag. Es gab eine Schlammschlacht, die der Politik insgesamt geschadet hat. Jetzt geht es darum wieder Vertrauen aufzubauen und ich werde mich dafür einsetzen, dass nach dem endgültigen Ergebnis konstruktive Koalitionsverhandlungen geführt werden.“
Auf konkrete Koaltionsvarianten angesprochen, sagt Platter: "Es ist heute definitiv zu früh, um über etwaige Koalitionen zu spekulieren. Wichtig war für uns, dass Sebastian Kurz von den Menschen einen klaren Auftrag erhalten hat. Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass der Weg der Erneuerung fortgesetzt wird."

Die Grünen
„Wir sind 2017 durchs Tal der Tränen gegangen und wir haben nicht aufgegeben. Das ist, was im Leben zählt und das ist die hoffungsfrohe Botschaft an alle Menschen. Und genauso müssen wir es auch bei der Klimakrise machen. Es ist weltweit möglich, dass wir aus der Krise eine Chance machen und diese größte Herausforderung der Menschheit meistern“, sagt LHStv. Ingrid Felipe.
Spitzenkandidatin Barbara Neßler: „Ich bin überwältigt. Danke an alle, die dieses sensationelle Comeback möglich gemacht haben. Es ist historisches Ergebnis und ein denkwürdiger Abend für uns Grüne.“

Markus Abwerzger, FPÖ
„Das Ergebnis ist natürlich katastrophal, aber eben hausgemacht. Nun muss die FPÖ auf Bundeseben die Geschehnisse der vergangenen Wochen aufarbeiten und sich erneuern, und es wird keine 10 Jahre dauern, dass wir wieder stark zurückkehren. Eine Regierungsbeteiligung auf Bundesebene in der Phase der Neuorganisation der FPÖ – und bei dieser mandatsmäßigen Ausgangslage – kommt für mich nicht in Frage.“

Georg Dornauer, SPÖ
„Der 29.´9. ist ein schwarzer Tag für die Roten in Tirol und sowohl für Tirol als auch für Österreich ein katastrophales Ergebnis. Nun muss ohne Tabus diskutiert werden. Aber natürlich kann die SPÖ Tirol Stimmenverluste in einer Bundeswahl nicht kompensieren. Und diese Wahlniederlage ist nicht auf mich fokussiert, ich sehe mich zu keinen personellen Schritten veranlasst.“

Dominik Oberhofer, Neos
„Für mich ist es ein Freudentag. Wir arbeiten in Tirol sehr gut, ich fühle mich dadurch sehr gestärkt, denn in Tirol liegt unser Ergebnis über dem Bundesdurchschnitt. Und das Ergebnis von 11 Prozent in Landeck zeigt, dass wir auch am Land punkten.“

Peter Wurm, Spitzenkandidat FPÖ
"Ja, das ist kein guter Tag für die FPÖ. Eine bittere Niederlage, aber wir kommen zurück. Wir haben viel getan und viel weitergebracht in der letzten Jahren, leider wurde das nicht honoriert. Trotzdem wünsche ich den Grünen viel Glück, jetzt können sie die Welt retten."

Franz Hörl, Wirtschaftsbund
„Es ist ein unglaublicher Erfolg für Sebastian Kurz und unserer Spitzenkandidatin Margarete Schramböck“, sagt Wirtschaftsbundchef Franz Hörl. Hörl sieht in einer möglichen türkisen-grünen Koalition noch viel Verhandlungsspielraum. „Auch wird Platter sicher über seine Erfahrungen mit den Grünen mit Kurz sprechen“, sagt Hörl.
Und eines sei ebenso fix: „Die Schwammerlzeit ist vorbei, Pilz ist draußen“, sagt Hörl. Hörl wird wieder in den Nationalrat einziehen.

Christoph Walser, WKO-Präsident
„Das Ergebnis ist sensationell und auch eines von eineinhalb Jahren guter Arbeit, Nun gilt es nachzudenken, um stabile Verhältnisse zu bekommen. Der Kurs der Bundesregierung war sehr wirtschaftsfreundlich, auch mit der FPÖ. Die Wirtschaft ist wichtig und auch Themen wie die Umwelt. Das wird die neue Regierung auch berücksichtigen müssen.“

IV-Präsident Christoph Swarovski
"Die Hinzugewinne der stärksten Partei sind nicht nur eine Bestätigung für die Regierungsarbeit der Vergangenheit, im Wahlergebnis kommt der Wunsch nach Fortsetzung der Inhalte des eingeschlagenen Weges unmissverständlich zum Ausdruck", so der Unternehmer.

Alle Bezirksergebnisse

Analyse aus den Bezirken:

Landeck
Der Bezirk Landeck bleibt eine ÖVP-Hochburg. Die schwarz-türkisen erreichen 58,14 Prozent, was einem satten Plus von 11,30 Prozent entspricht. Das beste Ergebnis holt die ÖVP in Kappl mit 78,97 Prozent. In Zams, der Heimatgemeinde von LH Platter, kommt die ÖVP auf 46,27 Prozent. Teils herbe Verluste gibt es für SPÖ und FPÖ. Die NEOS und die Grünen gewinnen Stimmen dazu. 

Westliches Mittelgebirge

Die Analyse in den Dörfern der Regionen Westliches Mittelgebirge sowie Völs, Kematen, Sellraintal, Oberperfuss, Ranggen und Unterperfuss gestaltete sich selten zuvor so einfach.  In 12 von 14 Gemeinden gab es ein teilweise dickes Plus bei ÖVP, Grüne und Neos – umgekehrt massive Einbrüche bei der SPÖ, FPÖ und der Liste JETZT. In Sellrain, dem Heimatort von SPÖ-Chef Dornauer, sind die Verluste der SPÖ zwar am geringsten, aber dennoch fehlen 0,8 Prozent auf das Ergebnis von 2017.

Stubai- und Wipptal
Im Stubai- und Wipptal legt die ÖVP ebenfalls deutlich zu und rangiert bei 45 bis 75 Prozent. Die SPÖ verliert klar, die FPÖ oft noch mehr – sie bleibt aber in vielen Gemeinden zweitstärkste Partei. Die Grünen und die NEOS können durchwegs Zugewinne verbuchen.

Region Hall:
Die großen Gewinner in Hall sind die Grünen. Sie hatten den höchsten Zuwachs und erreichten den dritten Platz mit 18,72 Prozent (+13,26). Die ÖVP bleibt stärkste Partei mit 31,29 Prozent und einem Plus von (+3,16). Deutlich verloren haben SPÖ und FPÖ. Die SPÖ hat 19,36 Prozent (-8,85) erreicht und ist somit Platz zwei. Die FPÖ landet auf Platz vier mit 16,12 Prozent (-8,29). Die NEOS landen auf Platz 5 mit 10,46 Prozent. (+3,57).

Bezirk Schwaz
In jeder Gemeinde im Bezirk Schwaz liegt die ÖVP auf Platz 1 mit einem Höchstwert von 79,03 Prozent (Steinberg a. R.). Außerdem sind die Grünen mit einem Plus in jedem Ort die zweiten klaren Gewinner. Die FPÖ und die SPÖ sind auch die klaren Verlierer im Bezirk Schwaz.

Bezirk Reutte

Die ÖVP ist mit 54,62 Prozent  der klare Sieger im Außerfern. Das Spitzenergebnis stammt aus Gramais. Da legte die Partei um 25 Prozent zu und holte 95,83 Prozent der Stimmen.
Die SPÖ  musste in 36 von 37 Gemeinden ein Minus hinnehmen. Lediglich Hinterhornbach meldete +/- Null, allerdings bei null Stimmen 2017 und null Stimmen 2019. Das Größte SPÖ-Minus stammt aus Musau (-12 Prozent).
Die FPÖ verbuchte in 35 Gemeinden ein Minus, das größte davon in Steeg (-15,54). Das beste Einzelergebnis für die FPÖ gab es in Namlos mit 28,89 Prozent.
Die Neos legten in 30 Gemeinden zu, allerdings betrug der Gesamtzuwachs  2,55 Prozent. Die Grünen sind auch im Außerfern zurück. Sie holten 9,94 Prozent der Stimmen.

Bezirk Imst
Grundsätzlich hat es im Bezirk Imst keine großen Überraschungen gegeben. Das höchste Ergebnis für die Türkisen hat man in St. Leonhard im Pitztal mit 76,6 Prozent notiert - hier erreichte die SPÖ mit  2 Prozent das absolute Tiefstergebnis im Bezirk. In der Stadt Imst stürzten die Blauen von 29 auf 16 Prozent ab. Jubelstimmung bei den Grünen und Türkisen, Depression bei Blau und Rot auch im Bezirk Imst.

Bezirk Kitzbühel
Die ÖVP baute im Bezirk Kitzbühel ihre Führungsposition weiter aus und erreicht eine klare absolute Mehrheit. Auf den Plätzen folgen FPÖ, SPÖ, Grüne und NEOS.
Große Wahlverlierer sind auch im Bezirk Kitzbühel FPÖ und SPÖ sowie JETZT; neben den Grünen (starke Gewinne) konnten auch die NEOS im Bezirk an Stimmen zulegen. Die weiteren Listen (GILT, KPÖ, WANDEL) spielten keine Rolle. 

Bezirk Kufstein
Im Bezirk Kufstein kam die ÖVP auf beinah die Hälfte aller Stimmen (49,34 Prozent, +9,38), die SPÖ verlor markant und erreichte nur noch 13,44 Prozent (-6,17). Noch größer die Verluste bei den Freiheitlichen: die FPÖ verlor ein rund Drittel ihrer Stimmen (-9,88 Prozent) und landet bei 19,61. Zugewinne verhelfen bei den Neos zu 6,44 Prozent (+1,99), den Grünen zu 11,07 Prozent (+7,29) im Bezirk.

Bezirk Lienz:
Die Ergebnisse: Die ÖVP erhielt 57,42 % der Stimmen, die SPÖ 8,62%, die FPÖ kam auf 15,35 % die Grünen auf 9,54 % und NEOS auf 6,92 %.
Aus Obertilliach stammt Matthias Scherer, der auf dem 4. Landeslistenplatz für die VP kandidierte. In seinem Heimatort erreichte die ÖVP 82,78 Prozent (+18,01) der Stimmen. Für den bisherigen Osttiroler FPÖ Nationalrat Gerald Hauser könnte es schwierig werden wieder ins Parlament einzuziehen.

Landeshauptstadt Innsbruck

Die stimmenstärkste Partei wurde die ÖVP mit knapp 30 Prozent und hat im Verhältnis zu NR-Wahl 2017 3,5 Prozent hinzugewonnen. Zweitstärkste Partei sind die Grünen geworden und überholten die Sozialdemokraten. Erstere erhielten 21,7 Prozent der Stimmen und legten im Vergleich zu 2017 satte 14, 7 Prozent zu.
Auch die NEOS können sich auf die Schulter klopfen: Sie gewannen 3 % dazu und sind somit auf 10 % der Stimmen gekommen.
Der größte Verlierer ist die SPÖ.  Von der stärksten Partei 2017 in der Stadt rutschten sie auf Platz drei. Sie erreichten 18,3 Prozent der Stimmen (-10,5)  Die Freiheitlichen haben 7,9 Prozent verloren. Sie liegen mit 15,2 Prozent knapp hinter der SPÖ

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