Kritik am Krisenstab
Neubesetzung, Sonderlandtag – Dornauers Kritik hält an
TIROL. Auch im weiteren Verlauf der Krisensituation behält der Landesparteivorsitzende und Klubobmann der neuen SPÖ Tirol seine kritische Haltung gegenüber des Corona-Krisenstabs bei. Dornauer präsentiert nun vier Maßnahmen, die er in der jetzigen Situation fordert umzusetzen.
Neubesetzung des Corona-Krisentabes gefordert
Die erste Forderung SPÖ-Dornauers kommt nicht überraschend, da er schon seit längerem, eine Neubesetzung des Krisenstabes fordert. Zu viele Fehler wurden gemacht, mit drastischen Auswirkungen für große Teile Europas. Dornauer beruft sich dabei auf internationale Medien, Institutionen und Regierungsstellen, die alle auf die zögerliche Reaktion der ersten Infektionsfälle in Tirol hinweisen. Weitere Argumente für Dornauer: zunächst halbherzige Quarantänemaßnahmen und die missglückte Ausreise der Urlaubsgäste aus Tirol und insbesondere Ischgl.
Der jetzige Krisenstab kenne sich mit Lawinen- und Hochwasserereignissen aus aber in der jetzigen Situation müsste der Krisenstab aus ExpertInnen aus dem Bereich Epidemiologie, Virologie, Infektiologie, Sozialpsychologie oder aus ausgebildete Krisenkommunikatoren bestehen.
Anlaufstelle für Betroffene einrichten
Durch die zögerlichen Handlungen haben sich in den Tourismushotspots nicht nur Urlaubsgäste sondern auch MitarbeiterInnen infiziert. Für jene Betroffene sollte, in den Augen Dornauers, umgehend eine Anlaufstelle eingerichtet werden.
"Betroffene sollen sich beim Land Tirol melden können, die Einzelfälle geprüft und in einer entsprechend eingesetzten Kommission über geeignete Unterstützungsmaßnahmen entschieden werden. Auch um einer drohenden Klagswelle durch das Land Tirol vorzubeugen."
Kommission zur Untersuchung der Fehlerkette
Nochmals kommt Dornauer auf die gemachten Fehler des Krisenstabes zurück und setzt am 5. März an. An diesem Tag gab es in Island 14 Infizierte, alle kamen aus einem Urlaub in Ischgl. Island stufte Tirol daraufhin umgehend als Krisenherd ein. Auch in Norwegen wurden am 13. März 370 Fälle bekannt, die auf einen Tiroler Skiurlaub zurück zu führen sind. Trotz dieser Informationen lief der Skibetrieb weiter.
Der Vorwurf Dornauers: Die Fakten wurden viel zu lange geduldet, wenn nicht sogar "wissentlich ignoriert".
Dornauer fordert daher eine "lückenlose Aufklärung der Geschehnisse" von einer unabhängigen Kommission.
Sonderlandtag gefordert
Des Weiteren fordert Dornauer einen "Sonderlandtag zur Klärung der politischen Verantwortung". Er wirft die Möglichkeit in den Raum, dass das Verhalten von Katzgraber, Tilg und Co. auf den Einfluss von Interessensvertretern aus der Wirtschaft und des Tourismus zurückzuführen wäre. Ein starker Vorwurf, der, wenn er sich bestätigen sollte, zu einem beispiellosen Skandal in der Geschichte der Tiroler Politik werden könnte.
Ein Sonderlandtag soll Licht ins Dunkel bringen.
"Nachdem wir den Virus besiegt haben. Ich hoffe auf breite Unterstützung der anderen Oppositionsparteien für unseren Vorschlag“,
richtet sich Dornauer an FPÖ, Liste Fritz und NEOS.
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