Wolf in Tirol
Schutzstatus senken? Lebensraum finden?

Portaitbild von Josef Lanzinger, Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins. In einer Petition wird eine Herabsetzung des Schutzstatus gefordert.  | Foto: © privat
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TIROL. Immer wieder kommt es in Tirol zu Wolfsichtungen, erst kürzlich im Zillertal. Der Bauernbundabgeordnete Gahr bringt nun eine Petition des Tiroler Almwirtschaftsvereins im Nationalrat ein, um den Schutzstatus der Wölfe zu senken. Die solle "Tiroler Almen erhalten und schützen". Die Tiroler Neos sehen eher in der Suche nach geeigneten Lebensräumen eine Lösung. 

Verunsicherung bei Bäuerinnen und Bauern

Laut dem Obmann des Tiroler Almwirtschaftsvereins, Josef Lanzinger, wären die Tiroler Bäuerinnen und Bauern verunsichert. Gerade jetzt, wenn der Almauftrieb auf die Niederalmen nur ein paar Wochen her ist und die Auftrieb auf die Hochalmen noch bevor steht. 
Die Wolfssichtungen im Zillertal waren nämlich nicht die einzigen Vorfälle. In Nord-, Ost- und Südtirol kam es zu Wolfsrissen

„Von Jahr zu Jahr steigen die Wolfsrisse und die Raubtiere kommen den besiedelten Gebieten immer näher. Im Zillertal wurde der Wolf nur zwei Minuten vom Dorf entfernt gesichtet.“,

so Gahr, der durch die vermehrte Wolfspopulation die Tiroler Almwirtschaft in Gefahr sieht. 
In seinen Augen hat der Erhalt der Almwirtschaft Vorrang gegenüber dem Wolf

Derzeit gäbe es in ganz Österreich drei nachgewiesene Wolfsrudel und zahlreiche Einzelwölfe, die durch das Land streifen. Die Reproduktionsrate der Raubtiere liegt derzeit bei rund 30 Prozent, das bedeutet: Alle drei Jahre verdoppelt sich ein Wolfsrudel.
Für Gahr und Lanzinger steht klar fest, dass jetzt gehandelt werden muss. 

Petition zur Herabsetzung des Schutzstatus

In einer Petition fordert der Tiroler Almwirtschaftsverein deshalb eine Herabsetzung des Schutzstatus
Daraus soll eine leichtere und unbürokratischere Entnahme von Problemwölfen folgen.
Umweltlandesräte sind demnach aufgefordert, ein Konzept für den Umgang mit den Wölfen zu erstellen. Letztlich wird zur Erhaltung der traditionellen Weide- und Almwirtschaft, die nachweislich das Tierwohl fördert, die Schaffung von wolfsfreien Zonen gefordert.

Tiroler Neos: "Wolf gehört nicht zu Tirol!"

Die Tiroler Neos wollen anders mit der Wolfsproblematik verfahren: Sie sehen keine Möglichkeit für die Wölfe in Tirol einen gerechten Artenschutz zu schaffen. Erhaltungs-, Rückzugs- und Ausbreitungs-Gebiete, die dazu nötig wären gibt es für den Wolf in Tirol nicht, so NEOS-Landtagsabgeordneter Andreas Leitgeb. Der Wolf gehöre demnach nicht zu Tirol. Eine Diskussion zur Wiederansiedelung des Tieres wäre hinfällig. 
Für den NEOS-Politiker außer Frage, dass der Schutzstatus des Wolfes aufrecht erhalten bleiben muss.

„Die Bestimmungen im Tiroler Naturschutzgesetz dürfen nicht aufgeweicht werden."

trotzdem hält Leitgeb fest:

„In einem konfliktfreien Zusammenleben mit dem Wolf, muss immer der Mensch im Mittelpunkt stehen und der Schutz der heimischen Nutz- und Wildtiere darf dem Artenschutz nicht untergeordnet sein.“

Leitgeb sieht die Lösung in einer intensiven europäischen Zusammenarbeit, in der Lebensräume für das Tier festgelegt werden.

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