Verkehr in Tirol wuchs weiter – Zunahme auch bei Pkw

LR Ingrid Felipe setzt auf Öffentliche Verkehrsmittel | Foto: Land Tirol/Aichner
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TIROL. Noch nie sind so viele Autos in und durch Tirol gefahren wie 2016. Kürzlich wurden alle Zahlen der Tiroler Verkehrszählstellen veröffentlicht, das Ergebnis ist ernüchternd. Sowohl auf Autobahnen als auch auf Bundesstraßen ist der Verkehr gewachsen. So wurden bei der Messstelle in Kundl auf der A12 3,2 Prozent mehr Autos gezählt, der Lkw-Güterverkehr nahm um 5,6 Prozent zu, die Zahl der Sattel-Kfz stieg um 6,3 Prozent. Insgesamt fuhren mehr als 14.455 Lkw pro Tag auf der A12. Auch am Brenner stieg der Verkehr um 4,2 Prozent auf 36.238 Fahrzeuge im Durchschnitt pro Tag.
Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe setzt nach wie vor auf das sektorale Fahrverbot, um die Transitlawine einzudämmen. "Wirksam ist das sektorale Fahrverbot schon jetzt, nur noch nicht in dem Ausmaß, das wir uns für die Vollvariante erwarten. Und zu den Zahlen: "Gleich viele Fahrten mit einem höheren Anteil schadstoffärmerer Lkw bedeuten eine Entlastung der Luft", sagt Felipe. Auch sei der Anteil der RoLa gestiegen: "Von Jänner bis März hatten wir 41 Prozent mehr Fahrten mit Sektorales-Gütern auf der RoLa als von Jänner bis März 2016", sagt Felipe.

Bundestraßen mit mehr Verkehr

Auf den Bundesstraßen zeichnet sich ein ähnliches Bild: Pkw- und Lkw-Zahlen steigen ständig. So gab es 2016 am Reschen eine Zunahme von 10,7 Prozent, am Lermooser Tunnel um 7,2, am Pass Strub um 5,6, in Kufstein 11,6, am Felbertauern um 8,3, in Strengen 13,9 und im Zillertaler Brettfalltunnel um 13,8 Prozent. Felipe: "Was die Kapazitäten auf der Straße betrifft, sind wir im Zillertal an der oberen Grenze angelangt, daran besteht kein Zweifel. Hier ist der Schlüssel die Attraktivierung der Zillertalbahn, punktuelle Entlastung schaffen wir möglicherweise mit der Umfahrung Fügen." Für das Außerfern sollte die Fernpassstrategie greifen. Eine Dosierampel werde den Verkehr regeln, auch ein Schnellbus Innsbruck-Reutte sollte Abhilfe schaffen.

Abhilfe Jahresticket?

Mit den neuen Tirol- und Regiotickets um 490 bzw. 380 Euro sieht Felipe für Tirol ein unschlagbares Angebot. "Mit 70 Prozent und mehr Entlastung kann man ab 1. Juni wirklich sagen, dass es mit dem Tirolticket keine Ausreden mehr für jene gibt, die an guten Verbindungen leben und trotzdem mit dem Auto fahren", so die Verkehrslandesrätin. Felipe will auch in der EU mehr Druck machen. "Im Zusammenspiel der Alpenregionen sind wir hier sehr bemüht darum, in Brüssel, Rom und München Druck für die Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel und für höhere Mauten auf der Brennerstrecke zu machen", sagt sie.
Die günstigen Mauten seien mit dem billigen Diesel zwei Faktoren für den Lkw-Transit. "Die Hälfte der Transitflotte verdanken wir also den zu billigen Bedingungen auf der Brennerstrecke", weiß Felipe.

Alle Zahlen der Verkehrszählstellen finden Siehier:

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