31 Millionen für Tirols Wirtschaft
Wirtschaftsförderung wird weiterentwickelt

hollu-Geschäftsführer Simon Meinschad, LH Anton Mattle, LR Mario Gerber. | Foto: Krabichler
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Die Wirtschaftsförderung für Tirols Betreibe wird auf neue Beine gestellt und mit 31 Mio. Euro im Jahr 2023 veranschlagt.  Die Förderung wird in Zukunft punktgenau und nicht mehr durch das Gießkannenprinzip erfolgen.

TIROL. "2022 war mit 7,9 Prozent Wirtschaftswachstum und unter 3 Prozent Arbeitslosigkeit ein sehr erfolgreiches Jahr, es herrscht in Tirol Vollbeschäftigung", sagt LH Anton Mattle bei der Präsentation der neuen Wirtschaftsförderung für Tirol bei der Firma hollu in Zirl.
Von 2019 bis 2021 wurden Wirtschafts- und Technologieförderungen mit einer Fördersumme von über 100 Millionen Euro genehmigt.

„Wirtschaftsförderungen sind eine Kernaufgabe des Wirtschaftsressorts im Land, die Weiterentwicklung des Wirtschafts- und Technologieförderungsprogrammes für die Förderperiode 2023 bis 2027 basiert auf Grundlage einer umfassenden Evaluierung sämtlicher Förderungsaktionen“,

weiß Wirtschaftslandesrat Mario Gerber. Gerber sieht durch die Einbindung der Wirtschaft in die neuen Richtlinien eine punktgenaue Förderung abseits des Gießkannenprinzips. „Der Fokus liegt unter anderem auf Qualität, JungunternehmerInnen und Nachhaltigkeit. Zudem wurden die Fördersätze und -quoten bei einzelnen Programmen erhöht.“ Für das Jahr 2023 werden 31 Mio. Euro ausgewiesen, was inflationsbereinigt eine Reduktion gegenüber den drei Jahren davor bedeutet. „Wenn die wirtschaftliche Entwicklung aber weiter in eine positive Richtung geht, so werden die Förderungen wieder gesteigert“, sagt Mattle auf Anfrage.

Standortsicherung

Real ändern sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen laufend, weshalb die Wirtschafts- und Technologieförderung des Landes in enger Abstimmung mit der Tiroler Wirtschaft weiterentwickelt wurde. „Durch die Wirtschaftsförderung werden Innovation gefördert, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes gesichert, nachhaltiges Wirtschaftswachstum angestoßen und zahlreiche Arbeitsplätze in Tirol gesichert", erklärt Mattle. 

Fünf Förderschwerpunkte

Das Wirtschaftsförderungsprogramm stützt sich künftig auf die fünf Schwerpunkte „Innovation und Wachstum“, „Tourismus und Regionalität“, „Nachhaltigkeit und Ökologisierung“, „Infrastrukturförderungsprogramm“ und „Regionalwirtschaftliche Programme“.

„Durch die strukturelle Anpassung kann eine Vereinfachung des Förderverfahrens erreicht werden“,

sagt Gerber. „Gemeinsam mit den Tiroler Wirtschaftstreibenden wollen wir in eine klimafitte Zukunft gehen – das ist auch bereits in der Tiroler Wirtschafts- und Innovationsstrategie festgeschrieben. Der Klima- und Nachhaltigkeitsaspekt wird auch im neuen Wirtschaftsförderungsprogramm großgeschrieben. Die Schwerpunkte bei der Förderung von Energiemaßnahmen und erneuerbaren Energieträgern liegen auf der Förderung von Solaranlagen, thermischer Gebäudesanierung, LED-Beleuchtung im Innenbereich sowie auf der Errichtung und Erweiterung von Biomasseanlagen. Darüber hinaus wird der Bezieherkreis bei der Förderung von Energiesparmaßnahmen auf Großunternehmen ausgeweitet.“
Im Rahmen der Tiroler Tourismusförderung, die ebenfalls Teil des Wirtschaftsförderungsprogrammes ist, werden künftig zudem Investitionen in notwendige Soft- und Hardware im Zusammenhang mit Digitalisierungsmaßnahmen gefördert. „Es wird ausschließlich in Qualität und nicht mehr in Quantität gefördert“, so Gerber.

Adaptierungen auch bei Technologieförderungen

Das Technologieförderungsprogramm umfasst die Innovations- sowie Digitalisierungsförderung. Mit diesen unterstützt das Land UnternehmerInnen bei Planungs- und Umsetzungsmaßnahmen von betriebsinternen Innovations- und Digitalisierungsmaßnahmen.
Neu bei der Innovationsförderung ist, dass es höhere Fördersätze gibt. Die Kooperationsförderung, die die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen sowie wissenschaftlichen Einrichtungen unterstützt, wird finanziell deutlich aufgewertet und über Ausschreibungen abgewickelt. Neu ist auch die Tiroler Start-up Förderung, die JungunternehmerInnen in der frühen Projektphase unterstützen soll. Überdies wird das Programm „InnovationsassistentIn“ um das Programm „NachhaltigkeitsassistentIn“ erweitert.
Bei der Digitalisierungsförderungen sind folgende Punkte neu: Die Programme „Tiroler Digitalisierungsförderung“ und „digital.tirol – KMU Förderung“ werden zur „Tiroler Digitalisierungsförderung“ zusammengefasst. Da es künftig nur mehr eine Richtlinie gibt, wird es für Unternehmen dadurch einfacher, die Digitalisierungsförderung zu beantragen. Neu ist auch, dass Unternehmen jedes zweite Jahr ein Projekt einreichen können, sofern das vorangegangene Projekt abgeschlossen ist – vorher war nur eine einmalige Beantragung möglich. Zu den förderbaren Inhalten zählen künftig auch neue Technologien wie Robotik, Automatisierung sowie Metaverse.

Wirtschaftsförderung mit Praxisbezug

Von mehreren Förderprogrammen der Wirtschaftsförderung – unter anderem in den Bereichen Digitalisierung, Beratung und Innovation – profitiert auch die Firma hollu Systemhygiene GmbH in Zirl, wie Geschäftsführer Simon Meinschad aufzeigt:

„Wir leben in der großen Transformation des 21. Jahrhunderts. Befeuert durch die vergangenen drei Krisenjahre steht die Wirtschaft vor großen Herausforderungen. Politik und Wirtschaft müssen offen sein für neue Wege und gemeinsam an einem Strang ziehen. Förderprogramme sind ein wichtiges Werkzeug für die Steuerung und vor allem Beschleunigung des Veränderungsprozesses“,

so Meinschad. Aus solch einem Förderprogramm ist der digitaler Hygiene- und Prozessmanager NOA entstanden.
„Diese ganzheitliche, bislang einzigartige App bringt Hygienesicherheit in den Reinigungsalltag unserer Kundinnen und Kunden und erleichtert die tägliche Arbeit in vielen Branchen erheblich. NOA erhielt heuer die Auszeichnung des Tiroler Innovationspreises: Eine starke Bestätigung für die Vision von hollu, die Zukunft der Hygiene aktiv zu gestalten. Ohne die Digitalisierungsförderung wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.“

Factsheet zum Download (pdf)

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