Unterschätzte Gefahr
Altschneefelder können beim Wandern zum Risiko werden

Auch wenn im Tal schon frühlingshafte Temperaturen locken, weiter oben lauert vielerorts noch der Schnee. | Foto: Koch alpin
  • Auch wenn im Tal schon frühlingshafte Temperaturen locken, weiter oben lauert vielerorts noch der Schnee.
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TIROL. Auch jetzt zu Beginn des Juni liegen in den Bergen immer noch Schnee- und Lawinenreste. Gerade für Wanderer kann dies zu einer unterschätzten Gefahrensituation werden. Der Österreichische Alpenverein klärt auf, wie man Schneefeldern richtig quert.

Dieses Jahr ist die Situation besonders markant: Durch zahlreiche spätwinterliche Schneefälle und einen außergewöhnlich kühlen Frühling halten sich heuer Altschneefelder im Gebirge bis weit in die Wandersaison hinein, besonders Lawinenreste bleiben lange liegen. Mit den richtigen Maßnahmen können Bergsteiger das Absturzrisiko auf dem hart gefrorenen und oft steilen Schneeflächen vermindern.

Altschneefelder auf Wanderwegen – die unterschätzte Gefahr

Gerade zu Beginn der Wandersaison führen Altschneefelder zu kritischen Situationen. Diese häufig steilen Schneefelder bergen ein großes Absturzrisiko. "Mit ein paar wackeligen Schritten das Schneefeld überqueren und weiter geht's – diese Herangehensweise zielorientierter Wanderer führt nicht selten zu schweren Unfällen", so Michael Larcher, Leiter der Bergsportabteilung im Alpenverein. Diese Altschneefelder sind oft hart gefroren und dadurch sehr rutschig. Relativ schnell bekommt man eine sehr hohe Fallgeschwindigkeit. Schon bei relativ flachen Hängen - mit rund 30 Grad Neigung - ist die Gefahr ins Rutschen zu geraten, sehr hoch. Ein Bremsen ist nahezu ausgeschlossen.

Wie quert man Schneefelder richtig?

Grundsätzlich sollten Schneefelder nicht einfach so überquert werden. Oft wäre ein Abbruch der Tour ratsam. Sollte man sich dennoch dazu entscheiden, ein Schneefeld zu überqueren, sollte man sich an ein paar Sicherheitsempfehlungen halten:

  • Die Schneedecke sollte mindestens 10 Zentimeter tief aufgeweicht sein - nur so können die Tritte gut gesetzt werden.
  • Gute Bergschuhe sind absolute Voraussetzung
  • Wanderstöcke schützen NICHT gegen Abrutschen. Sie dienen in erster Linie, das Gleichgewicht zu halten.
  • Spikes, die problemlos über den Wanderschuh gestülpt werden können.
  • Schon im Vorfeld sollte eine Tour genau geplant werden: Dabei sollte besonderes Augenmerk auf die Wetterverhältnisse gelegt werden.

Was tun, wenn man abrutscht?

Wenn man beim Queren eines Schneefeldes ins Rutschen gerät, ist rasches und entschlossenes Handeln notwendig. „Bei einem Ausrutscher ist es wichtig, sich sofort in die Bauchlage zu drehen und in der Liegestützposition mit Armen und Beinen zu bremsen – noch bevor die Geschwindigkeit so groß ist, dass man sie nicht mehr kontrollieren kann.“ , so Michael Larcher.

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