Studie über Arbeitsbedingungen in der Euregio:
Psychischer Druck sehr hoch

LH Günther Platter und Tirols AK-Präsident Erwin Zangerl präsentieren die Studie und wollen nachhaltig Maßnahmen setzen.
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Tirols Arbeitnehmer sind körperlich mehr belastet als ihre Kollegen im Süden. Eine Studie beweist es.

TIROL. Wie sind die Arbeitsbedingungen im Bundesland Tirol, in Südtirol und im Trentino? Diese Frage ist in der Euregio-Studie zu den Arbeitsbedingungen analysiert worden. Knapp 4.500 Arbeitnehmer wurden befragt. Und eines ist klar: Die Arbeitnehmer im Bundesland Tirol sind stärker von körperlichen Arbeitsbelastungen geprägt als es die Beschäftigten in Südtirol sind. Die Beschäftigten im Trentino weisen den besten Wert auf. AK-Präsident Erwin Zangerl dazu: "Diese Studie ist ein Start für die Lösung der Probleme der Arbeitnehmer in der Euregio. Denn gute Arbeitsbedingungen dienen nicht nur den Arbeitnehmern, sondern auch den Unternehmen." Auffällig bei höheren Belastungen seien die Branchen Tourismus, Sozialwesen und die Gastronomie.

Wie seht ihr eure Situation am Arbeitsplatz?

Hohe psychische Belastung

Psychisch belastende Arbeitsbedingungen wie hohe Arbeitsgeschwindigkeit, Zeitdruck und emotionsbedingte Arbeitsbelastungen sind demgegenüber in der gesamten Europaregion grundsätzlich deutlich stärker ausgeprägt als die körperlich belastenden Arbeitsbedingungen. Für Landeshauptmann Günther Platter ein Auftrag:

"Die Studie gibt wichtige Aufschlüsse darüber, welche Maßnahmen gemeinsam mit den Sozialpartnern in Zukunft getroffen werden müssen und sollte auch die Unternehmen sensibilisieren. Denn beste Arbeitsbedingungen sind die Grundvoraussetzung zur Linderung des Facharbeitermangels, der mittlerweile in allen Branchen vorherrscht.

Wahrnehmungsunterschiede

Auffällig ist, dass das Bundesland Tirol in vielen Belangen schlechter abschneidet als das Trentino und Südtirol sehr oft eine Mittelposition einnimmt. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich.
Dazu Studienautor Tobias Hölbling: "Die Arbeitsbedingungen können zum einen tatsächlich unterschiedlich sein, oder aber es besteht eine unterschiedliche Problemwahrnehmung: Was in dem einen Landesteil bereits als belastend empfunden wird (z. B. starker Lärm oder emotional schwierige Situationen bei der Arbeit), ist im anderen ganz normal. Eine solche kulturell bedingte Wahrnehmungsbrille ist für einen anderen Bereich, nämlich die Wahrnehmung von Gesundheit und Krankheit, bereits gut erforscht."
Wie der Leiter der wirtschaftspolitischen Abteilung der Arbeiterkammer Tirol, Domenico Rief, unterstreicht, werden weitere Daten im Herbst 2022 zum Thema „Arbeitszeiten“ präsentiert.

Die Studie im Detail zum Download

Weitere Nachrichten aus Tirol findet ihr hier:

Ein Interview mit AK-Präsident Zangerl lest ihr hier:

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