Coronavirus
Vermehrt betrügerische Job-Angebote im Internet

Vermehrt nützen Internetbetrug die Corona-Krise für betrügerische Jobangebote. Nimmt man so ein falsches Jobangebot an, besteht die Gefahr, dass man in Geldwäsche verwickelt wird, in Pyramidensysteme gerät oder die eigenen Daten geklaut werden. | Foto: Montage; pixabay/Geralt – Symbolbild
  • Vermehrt nützen Internetbetrug die Corona-Krise für betrügerische Jobangebote. Nimmt man so ein falsches Jobangebot an, besteht die Gefahr, dass man in Geldwäsche verwickelt wird, in Pyramidensysteme gerät oder die eigenen Daten geklaut werden.
  • Foto: Montage; pixabay/Geralt – Symbolbild
  • hochgeladen von Sabine Knienieder

TIROL. Vermehrt nützen Internetbetrug die Corona-Krise für betrügerische Jobangebote. Nimmt man so ein falsches Jobangebot an, besteht die Gefahr, dass man in Geldwäsche verwickelt wird, in Pyramidensysteme gerät oder die eigenen Daten geklaut werden.

Inserate auf Job-Börsen

Zahlreiche Internetbetrüger nützen den angespannten Arbeitsmarkt für ihre Inserate auf Jobbörsen aus. Dabei bieten sie die unterschiedlichsten "Jobs" an. Laut Watchlist Internet betreffen diese betrügerischen Stellenangebote unter anderem:

  • Hilfe bei der Abwicklung von Finanztransaktionen
  • Teilnahme an Umfragen
  • Leicht verdientes Geld über Pyramiden- und Schneeballsystemen

Verwicklung in Geldwäsche durch Hilfe bei Finanztransaktionen

Aktuell finden sich auf verschiedenen Job-Börsen Stellenausschreibungen bei denen man anderen bei Finanztransaktionen helfen soll. Diese Arbeit sei praktisch von zuhause aus zuführen, es werde gute Bezahlung versprochen und sie mit wenig Aufwand verbunden. Einzige Voraussetzung sei ein eigenes Konto. Dabei soll man die Beträge, die auf das eigene Konto eingehen, auf andere Konto überweisen. Manchmal wird man auch aufgefordert die Zahlung in Bitcoins zu tätigen. Für diese Tätigkeiten gibt es eine Provision, die man sich selbst gleich behalten darf

Die Gelder, die auf dem eigenen Konto eingehen stammen aus anderen betrügerischen Geschäften. Lässt man sich auf diesen "Job" ein, hilft man den Krimiellen dabei, Gelder zu waschen. Die Job-Angebote wirken teilweise auf den ersten Blick seriös. Aber erst im Arbeitsvertrag steht, dass Finanztransaktionen über das eigene Bankkonto laufen sollen.

Watchlist Internet gibt hier als Beispiel die Firma DD Holiday Service GmbH an: Dieses Unternehmen bietet Übersetzungstätigkeiten an: Jedoch müsse man vor der Zusendung des Arbeitsvertrags auch seine Bankdaten bekannt geben, wie eine Kundenbewertung auf einem Jobportal lautet.

Mit der Teilnahme an Umfragen werden Konten für Kriminelle eröffnet

Sehr beliebt ist die Teilnahme an Umfragen. Jedoch verlangen hier betrügerische Job-Angebote, dass man bei der Anmeldung seine Ausweisdokumente bekannt gibt. In diesem Fall können Betrüger mit diesen Daten ein Bankkonto im Namen des Opfers aufmachen. Die Kriminellen verlangen als erste Teilnahme an der Umfrage, dass man das Video-Identifikationsverfahren einer Bank testen soll. Jedoch ist das ein tatsächliches Identifikationsverfahren und man eröffnet ein echtes Bankkonto im eigenen Namen. Über dieses Konto können die Kriminellen dann frei verfügen. Unter anderem nützen sie dieses Konto für Fake-Shops oder zur Geldwäsche. Das Opfer dieser Betrugsmasche bekommt von dem allen nichts mit. Aus diesem Grund sollte man Ausweisdokumente nur mit äußerster Vorsicht teilen.

Pyramiden-, Schneeball- oder Ponzisystem sind nach wie vor beliebt

Im Internet wird mit vielen unterschiedlichen Pyramiden-, Schneeballs- oder Ponzisystemen geworben. Dabei ist das System bei allen gleich: Sie benötigen eine immer weiter wachsende Zahl an TeilnehmerInnen. Ansonsten funktionieren sie nicht. Dabei werden den TeilnehmerInnen teilweise unglaublich hohe Gewinne versprochen. Jedoch erleidet der Großteil Verluste, denn zum Mitmachen muss man zunächst Geld investieren. Allerdings ist der Markt der TeilnehmerInnen begrenzt und irgendwann brechen diese Systeme wieder zusammen. Aus diesem Grund sind diese Pyramiden-, Schneeball- oder Ponzisysteme in Österreich verboten.

Identitätsdiebstahl durch Bewerbungsunterlagen

Scheinfirmen nützen Jobangebote, um so an persönliche Daten von Arbeitssuchenden zu gelangen. Auch diese Firmen versprechen Homeoffice und eine gute Bezahlung. Bewirbt man sich bei so einer Scheinfirma müssen zunächst einige Fragen im Rahmen der Bewerbung beantwortet werden. Die Kriminellen wollen so an Daten uns Ausweisdokumente von ihren Opfern kommen. Auch bei diesen Betrugsversuchen muss man ein Video-Ident-Verfahren bei einer Bank durchführen und es wird im Namen des Opfers ein Bankkonto eröffnet.

Wie man sich schützen kann

"Beste Verdienstmöglichkeit mit wenig Arbeit" so lautet häufig das Angebot dieser Internetbetrüger. Meistens klingen die Angebote zu schön um wahr zu sein. Dies sollte Jobsuchende hellhörig machen. Niemand hat sein Geld zu verschenken. Man sollte niemals Dokumente, Bilder vom Personalausweis oder Kreditkarten über das Internet zu versenden

Wie kann man ein unseriöses Angebot erkennen?

  • wenn ausländische Firmen MitarbeiterInnen suchen
  • wenn die Bezahlung (für wenig Arbeit) unrealistisch hoch ist
  • wenn zum Job gehört, dass man Waren oder Geldbeträge annimmt und sie weitersendet oder überweist
  • wenn im Jobangebot extra erwähnt wird, dass alles ganz legal sei
  • wenn auf eine persönliche Vorstellung verzichtet wird
  • wenn die Bewerbung nur über Video ablaufen soll

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