Forst
Viel Schadholzmengen aber geringer Käferbefall
TIROL. Kaum im neuen Jahr angekommen, zieht man in der Politik und Wirtschaft eine Bilanz über das Forstjahr 2019 in Tirol. Zwar kämpfte man mit einer enormen Menge an Schadholz, doch trotzdem ist positiv hervorzuheben, dass ein Gutteil innerhalb kürzester Zeit aufgearbeitet werden konnte und der Borkenkäfer in Schach gehalten wurde.
Große Mengen an Schadholz durch Naturereignisse
Dass man in 2019 mit einer derart enormen Menge an Schadholz kämpfte, liegt unter anderem an dem Sturmtief Vaia im November 2018. Das verursachte Windwurfholz konnte seitdem zu drei Vierteln aufgearbeitet werden. Doch kaum war man Herr der Lange kam auch schon das nächste Naturereignis: Die heftigen Schneefälle im Jänner 2019 in Nordtirol, sowie die Schneesituation in Osttirol brachten weitere viele Kubikmeter Bruchholz.
Insgesamt konnte im Tiroler Wald 2019 rund eine knappe Million Kubikmeter Holz geerntet werden. Dabei lag der Anteil des Schadholzes bei 80 Prozent, so hoch wie noch nie, wie Landesforstdirektor Josef Fuchs erläutert. Erfreulich dabei ist allerdings, das der Anteil des Käferholzes bei fünf Prozent liegt, somit deutlich unter dem Durchschnittswert der Vorjahre.
Weniger Borkenkäferbefall
Positiv ist auch die Entwicklung des Stehendbefalls der Bäume durch Borkenkäfer. Lebende Bäume sind im Vergleich zum Vorjahr nur noch zur Hälfte von Neubefall betroffen. Als Grund geben die Behörden die nasskalte Witterung im Mai an, sowie die gute Forstorganisation und die schnelle Aufarbeitung der Windwurf- und Schneebruchschäden.
Trotzt der guten Bilanz mahnt LHStv Geisler, sich jetzt nicht auszuruhen:
"Wir müssen wachsam zu bleiben und weiter alles daran setzen, das angefallene Schadholz so schnell wie möglich aus dem Wald zu bringen."
Geplant ist auch, den Tiroler Wald widerstandsfähiger zu gestalten und seine Schutzfunktion besser zu sichern. Dabei soll eine Offensive zur Anpassung der Tiroler Bergwälder an den Klimawandel starten. Aufforstungen und Schutzwaldpflege soll künftig mit Mischbaumarten betrieben werden, die besser für Trockenheit, Hitze und Extremereignisse gewappnet sind.
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