Abenteuer Natur
Schroffe Felsen, Steinböcke und eine spookige Nacht
Mit seinen 975 m Höhe bleibt der Gaisstein zwar knapp unter 1000er Grenze und ist auch weniger bekannt als die Parade-Ausflugsziele rund um Furth, jedoch bietet aber nach relativ kurzem Anstieg eine tolle Rundumsicht von seinem felsigen Gipfel aus. Die Tour ist großteils nicht markiert.
Der Anstieg führt zügig an Höhe gewinnend über eine Forststraße zum Hof Gaissteiner und in das Wildgehege. Hier ist der Weiterweg nun durch eine neue Forststraße auch leichter zu finden.
Der letzte Teil des Anstieges führt als Pfad durch die bewaldete Südostflanke und ist mit Steinmännern markiert. Hinter dem Gipfel, der mit einem Gipfelkreuz versehen ist, stürzen die Felsen jäh in die Tiefe.
Mutter Natur bestimmt die Regeln
Der Plan war das wir, Petra Mrak- Krümels Zaubwerkstatt und ich, über das Ebental bis zum Gaisstein- Hof aufsteigen. Neben dem Hof unsere Zelte aufschlagen, danach den Gipfel des Gaisstein erklimmen und dort den Vollmond und am frühen Morgen den Sonnenaufgang betrachten.
Geplant wurde die Tour von Petra Mrak unter dem Titel "Abenteuer Natur, Vollmondnacht- Sonnenaufgang- Gipfelkreuz".
Nun der Aufstieg bis zum Gaisstein- Hof verlief ja ganz nach Plan. Ebenso waren die Zelte sehr hurtig aufgestellt und das Nachtlager eingerichtet. Nachdem die lauschige Schlafstätten vorbereitet waren ging es durch die Drehtür bei einem hohen Zaun, der uns darüber informiert, dass wir nun ein Wildgatter betreten.
Auf dem doch sehr gemütlichen, berganbwärts führenden Weg die erste Überraschung. Steinböcke, in keinster Weise scheu. Friedlich dahin grasend, kurz den Kopf hebend um zu schauen wer da daher kommt.
Nach kurzem Weg war es jedoch rasch vorbei mit der Gemütlichkeit. An einer großen Weide kam der Einstieg Richtung Gipfelkreuz. Ab hier ging es auf einem schmalen, sich durch den Wald schlängelnden Weg steil bergauf. Sehr rasch erhöhte sich der Pulsschlag und die Atemfrequenz erhöhte sich ebenfalls mit jedem Schritt.
Belohnt wurden wir nach dem Erreichen des Gipfelkreuzes am Gaisstein jedoch für unser Mühen allemal ausreichend. Eine fantastische Aussicht über das Triestingtal bis hinein zum Schneeberg sowie bis Vösendorf. Bis jetzt verlief alles nach Plan, bis jetzt, doch nun zogen die ersten Wolken auf. Der Himmel verdunkelte sich sehr rasch, sodass die Aussicht auf einen schönen Sonnenuntergang gegen null sank. Am Ende bahnte sich die untergehende Sonne doch noch ein klein wenig ihren Weg durch die Wolken, aber das wars auch schon. Was blieb war die Hoffnung das sich die Wolkendecke wieder öffnet und wir zumindest eine wunderschöne Vollmondnacht erleben werden.
Zurück im Lager war Abendessen angesagt. Eine Dose Chilli con Carne, Käse, Salami aus Verona, frischen Paprika und eine Flasche Morillon sowie eine Flasche Merlot sorgten für unser Wohlbefinden und verkürzte uns die Zeit bis zum Mondaufgang.
Und, naja ein bisschen Glück muss man eben auch haben. Just im Moment als der Blut- Vollmond über den Baumkronen, hell leuchtend, erschien, riss die Wolkendecke auf und hüllte die Landschaft in ein mystisch, düsteres, magisches Licht. Als wollte uns Mutter Natur für unsere Anstrengungen danken und uns sagen "Dies als Belohnung für eure Mühen".
So rasch wie sich die Wolkendecke öffnete, verdunkelte sich der Himmel wieder. Das Zeichen in die Schlafsäcke zu kriechen und sich zur Ruhe zu begeben.
Eine Nacht unter freiem Himmel. Mittlerweile etwas ungewohnt, denn wer glaubt die Nacht sei ruhig irrt gewaltig. Eine sehr gewöhnungsbedürftige Geräuschkulisse tat sich auf. Käuzchen rufen, rascheln im Gras, Äste knarren und in den frühen Morgenstunden tröpfelte der Regen auf das Zelt. Somit war klar, Sonnenaufgang gibt es dieses Mal nicht. Aber dafür heißen Kaffee, frisch gebraut und köstlich duftend.
Trotz allem ein wunderbares Erlebnis, das mit Sicherheit an einer der nächsten Vollmondnächte eine Wiederholung erfährt.
Und wer beim Abenteuer Natur, Nächtigen im Zelt, Abendessen mit gutem Wein und Käse dabei sein will, der meldet sich einfach bei Petra.
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