Kasperltheater
Ludwig Schimanko spielt mit 75 Jahre alten Puppen
Holzköpfe auf Tournee
NEUSIEDL (mw). Der pensionierte Mechanikermeister Ludwig Schimanko besitzt eine große, transportable Kasperlbühne samt etlichen dazugehörenden Handpuppen. Gefertigt wurden die klassischen Figuren wie Kasperl, Sepperl, Krokodil und viele andere vor rund 75 Jahren von seinen Eltern. Sein Vater zeigte großes handwerkliches Geschick und schnitzte die Köpfe aus Holz oder formte sie aus Papiermaché. Seine Frau nähte die Gewänder. Ab 1944 gingen die beiden dann im Triestingtal auf "Tournee". Meist wurde in Wirtshäusern, aber auch bei Festen und Feiern gespielt, wo der Kasperl nach der Vorstellung kleine Geschenke oder Würstel verteilte.
Alles transportabel
Mangels Auto fertigte der erfinderische Puppenspieler eine geräumige Bühne aus Alu-Rohren, hölzernen Verbindungsstücken und einer Plane. Zusammen mit Puppen und Requisiten passte alles in einen Blechkoffer. Bis in die 1950er-Jahre spielte das Ehepaar vor bis zu 170 Zuschauern Stücke aus eigener Feder und musste dazu eine Konzession der Urania-Puppenbühne lösen. Nach rund 40 Jahren Pause erweckte Ludwig Schimanko die geerbten Figuren zu neuem Leben. Auf einer neuen Bühne darf der Kasperl ab und zu wieder das Krokodil besiegen oder die Prinzessin retten.
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