Serie
Wenn die Triesting einmal 'ausufert'
Sosehr sich die Menschen die Wasserkraft zunutze machten - bei Hochwasser wird die Triesting zur Gefahr.
TRIESTINGTAL (mw). Vom Jahr 1769 bis ins Jahr 2002 sind im Triestingtal über 50 schwere Überschwemmungen dokumentiert. In der jüngeren Geschichte sind noch jene aus den ohnehin unheilvollen Jahren 1940 und vor allem 1944 bekannt. Es folgten weitere Hochwasser mit enormen Sachschäden und leider auch Todesopfern.
Regulierungsmaßmahmen
Nach weiteren schweren Überschwemmungen, etwa im Jahr 1966, wurde vorwiegend zur Flussregulierung 1968 der Triesting Wasserverband gegründet. Anfangs von den Gemeinden Leobersdorf, Hirtenberg, Berndorf, Pottenstein, Fahrafeld (damals noch eigenständig) und Weissenbach gegründet, umfasst der Verband heute 14 Orte. Bereits 1969/70 wurde das Teilwerk von der Triesting zum Hochwassergraben Hirtenberg/Enzesfeld erneuert. 1971 erfolgte die Uferverbauung in Fahrafeld, 1979 Schutzmaßnahmen in Weissenbach bei der Einmündung des Further Bachs. Dennoch konnten Katastrophen wie das 'Pfingsthochwasser' im Mai 1991 nicht verhindert werden. 60 Stunden Dauerregen im oberen Tal brachten 180 mm Niederschlag. Bereits im August selben Jahres brachte ein schweres Gewitter im Schöpflgebiet die selben Niederschlagsmengen innerhalb 24 Stunden. Eine Flutwelle forderte in Altenmarkt zwei Todesopfer! 1997 kamen die Fluten aus dem Furthertal, Berndorf stand beispielsweise 80 cm unter Wasser. Das nächste Hochwasser kam 2002 nach einem Unwetter mit Niederschlägen von 200 mm in 24 Stunden. Inzwischen entstanden seitens des Verbandes im gesamten Triestingtal mehrere Hochwasser-Schutzbauten. Zwischen Weissenbach/Altenmarkt ein Becken mit 91.000 m³ und eines zwischen Kaumberg/Altenmarkt mit 120.000 m³.
Millionen-Investitionen
Bisher wurden rund 70 Mio Euro investiert, von denen rund 25.000 Einwohner profitieren. In Leobersdorf ist ein Becken für 32.000 m³ geplant. Der größte Brocken startet demnächst mit einem 40 Millionen-Projekt in Fahrafeld. Rückhaltebecken für 750.000 m³ (!). Ein bis zu acht Meter hoher Damm und die Verlegung der Triesting auf rund drei Kilometer Länge (ins ursprüngliche Flussbett) sind erforderlich.
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