Brut- und Setzzeit
Rücksicht auf Lebensraum der Wildtiere
Ab Mitte März beginnt die Brut- und Setzzeit der Wildtiere. Viele Jungtiere sind, oder werden gerade geboren und sind durch Störungen von Spaziergängern oder anderen Naturnutzern besonders gefährdet.
BEZIRK. Das Wetter wird langsam milder, die Tage länger, viele Menschen zieht es in die freie Natur. Bedingt durch die derzeitige Situation um COVID-19 vermutlich noch mehr als sonst. Daher ist es wichtig einen respektvollen Umgang mit der Natur, den Wildtieren und deren Lebensräumen zu pflegen. Von 1. April bis 15. Juli ist Brut- und Setzzeit, in der Tiere brüten bzw. Junge zur Welt bringen. (Teilweise auch schon Mitte März.)
Respektvoller Umgang
Damit sich Wildtiere ungestört fühlen ist es wichtig, dass Menschen vorhersehbar agieren und in den Revieren auf den angelegten Wegen bleiben. Der NÖ Jagdverband bemüht sich das Bewusstsein für den Lebensraum der Wildtiere zu schärfen und schlägt auf seiner Homepage daher drei Grundregeln für das Zusammenleben von Mensch und Tier vor:
• Wildtiere begreifen uns Menschen dort nicht als Bedrohung, wo sie uns erwarten. Das heißt auf Wanderwegen oder Skipisten sind die Tiere gewohnt, auf uns zu treffen. Wenn wir diese abgesteckten Pfade verlassen, dringen wir im Grunde in fremden Lebensraum ein. Die Tiere fühlen sich bedrängt und geraten in Panik. Rotwild flüchtet oft kilometerweit bis es sich wieder sicher fühlt. Eine Flucht ist anstrengend und kostet dem Tier viel wertvolle Energie. Gerade im Winter kann das aufgrund der ohnehin schon sehr knappen Nahrungsversorgung tödlich enden.
• Das Revier ist in erster Linie ein Lebensraum beziehungsweise das Ess- und Schlafzimmer der Wildtiere. Gerade in der Dämmerung ist es daher wichtig, den Tieren ihre Ruhe zu gönnen. Denn so wie wir Menschen nicht gesund leben könnten, wenn dauerhaft unser Handy klingelt oder wir aufgeweckt und fortgetrieben werden, so ist dieser Zustand auch für das Wild anstrengend und ungesund.
• Es hilft, die Gewohnheiten und Verhaltensweisen der Wildtiere zu kennen. Wer im Wald unterwegs ist, muss sich bewusst sein, dass er dort nicht alleine sondern im Lebensraum der Wildtiere ist. Je mehr Wissen über die Verhaltensweisen der Tiere vorhanden ist, desto sensibler werden unser Denken und Handeln.
Hunde an die Leine
Gerade in der Brut- und Setzzeit ist es wichtig, dass auch Ihr Hund das Wild in Ruhe lässt und die Rückzugsorte der Tiere nicht stört.
"Es gibt dafür eine Bezirksverordnung in der steht, dass jeder Hund immer angeleint sein muss",
so Wolfgang Berthiller, Winzer und Jäger.
Grundsätzlich müssen gemäß § 8 Abs. 3 an öffentlichen Orten im Ortsbereich Hunde an der Leine oder mit Maulkorb geführt werden. (Auszug aus dem NÖ Hundehaltegesetz)
Mit einer Schlepp- oder Laufleine können die Hunde dennoch etwas Freiraum genießen. Beim Stöbern an Feld-, Wald- und Wiesenrändern können aber auch angeleinte Hunde Jungtiere aufschrecken. Bitte also trotzdem gerade jetzt erhöhte Aufmerksamkeit an den Tag legen.
Mehr Rücksicht - mehr Entspannung
Wenn wir Menschen also Rücksicht nehmen auf die Wildtiere können diese in Ruhe Brüten und ihre Jungen aufziehen. Der Mensch kann dafür weiterhin in den Genuss der Natur, Idylle und Ruhe kommen und bei richtigem Verhalten vielleicht auch die eine oder andere Wildtiergruppe in ihrem natürlichen, geschützten Lebensraum beobachten. Entspannung auf beiden Seiten. Nehmen wir mehr Rücksicht!
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