Alles neu im Egon Schiele Museum
Am 7. April wird eröffnet: Das Tullner Museum an der Donaulände entführt nach seiner Neugestaltung auf eine Entdeckungsreise durch die verschiedenen Lebensphasen des weltberühmten Künstlers.
TULLN (bt). "Wer die Kunst von Egon Schiele verstehen möchte, muss sich mit dem Menschen Egon Schiele beschäftigen. Dafür sollte man dorthin kommen, wo alles begonnen hat. Nach Niederösterreich, am besten nach Tulln", sagte Kurator Christian Bauer am heutigen Mittwoch im Tullner Minoritensaal.
Anlässlich des diesjährigen 100. Todestages von Tullns berühmtestem Sohn wird das hiesige Egon Schiele Museum am 7. April rundum erneuert seine Pforten öffnen. "International wird die ganze Kulturberichterstattung einen Fokus auf Egon Schiele legen. Das wollen wir für Tulln nutzen und zeigen, dass er hier zum Künstler geworden ist", erläutert Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Dank einer Kooperation zwischen der Stadtgemeinde Tulln als Eigentümerin des Hauses und der Niederösterreichischen Museum Betriebs GmbH als Betreiber wird das museale Kleinod komplett neu aufgestellt. Es wird mit Originalwerken sowie animierten original Ton- und Bilddokumenten neue Einblicke in Schieles Leben, von dem er ein Drittel in Tulln verbrachte, ermöglichen.
Alles dreht sich um Schieles Leben
Die Neuerfindung läuft unter dem Titel "Egon Schiele privat". "Privat ist auch das Motto, das auf die Spitze getrieben wird", versichert Gestalterin Isabelle Blanc. Da pflichtet auch Johanna Mikl-Leitner bei. Zwar werden die Werke Schieles auf der ganzen Welt gezeigt, aber die Stadt an der Donau will einzigartig sein, indem sie "sein Leben in den Mittelpunkt stellt". Tulln soll dadurch einen Mehrwert erfahren. "Ich bin mir sicher, die Neupositionierung macht das Museum weit über die Grenzen Niederösterreichs hinweg bekannt", ist die Landeshauptfrau optimistisch.
Künstler blickt von Fassade
Die Stadtgemeinde Tulln unter Peter Eisenschenk hat sich den Umbau des Außenbereiches sowie die Herstellung der Barrierefreiheit 180.000 Euro kosten lassen. Der Bürgermeister hebt die auffällige Fassade, von der Egon Schiele in Richtung Donau blickt, und den entstehenden Kinderspielplatz hervor. "Mit historischen Spielgeräten aus der Jugend Egon Schieles", ist er begeistert. Die Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH hat 150.000 Euro in den Innenbereich investiert. Zusätzlich gab es eine Förderung durch die niederösterreichische Wirtschaftsagentur ecoplus.
"Der Eingang des Geburtshauses wird neu gestaltet, auch im Wartebereich des Bahnhofes wird Schiele präsenter. Als Gartenstadt Tulln erweitern wir den Egon Schiele Weg um thematisch passende Blumenbeete - insbesondere für GREEN ART, den Veranstaltungsreigen von Mai bis September im Rahmen des Gartensommers", ergänzt Eisenschenk.
Zur Sache
Das Egon Schiele Museum Tulln wurde im Jahr 1990 im ehemaligen Bezirksgefängnis eingerichtet. Der aktuelle Umbau zum Anlass des 100. Todestages am 31. Oktober wird bis März dauern. Ab 7. April ist das Museum wieder geöffnet. Neben regelmäßigen Führungen und Atelierprogrammen wird die Neuaufstellung mit einer Reihe von Veranstaltungen begleitet. Unter anderem findet am 8. und 9. Juni unter dem Titel "Die Gärten des E. S. - Zum Phänomen Natur im Werk von Egon Schiele", ein internationales Symposium statt.
"Egon Schiele privat - eine biographische Annäherung": Von 7. April bis 4. November, Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 17 Uhr
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