So tickt NÖ
Bei Familie und Wohnen ist oftmals das Geld zu knapp
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Im Finale der großen MeinBezirk-Umfrage „So tickt Niederösterreich“ stand diesmal das Thema Familie und Wohnen im Mittelpunkt – und dabei zeigt sich: Die Menschen im Zentralraum fühlen sich grundsätzlich wohl.
BEZIRK TULLN. Die MeinBezirk-Umfrage „So tickt Niederösterreich“ zeigt: Familien im Zentralraum sind mit Kinderbetreuung, Freizeitangebot und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie überwiegend zufrieden. Verbesserungsbedarf sehen sie vor allem in der Gesundheitsversorgung und bei finanzieller Unterstützung. Ein Drittel fühlt sich bei der Pflege von Angehörigen alleingelassen.
Beim Wohnen wünschen sich 77 Prozent mehr Investitionen in den gemeinnützigen Wohnbau – geförderte Wohnungen seien zu teuer. Gleichzeitig legen 86 Prozent auch bei günstigem Wohnen Wert auf Nachhaltigkeit.
- Vor allem die Kinderbetreuung sehen viele als positiv an.
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Positiv bewertet wird der Ausbau der Kinderbetreuung, in den Land und Gemeinden bis 2027 rund 750 Millionen Euro investieren. Informationen suchen Familien meist im Internet oder im Freundeskreis. Den NÖ Familienpass kennen die Hälfte der Befragten, genutzt wird er von rund einem Viertel.
Hier findest du wieder alle Ergebnisse:
So sehen es die Familien
Wohnen und Familie lassen sich gut vereinbaren – aber nur, wenn die finanzielle Basis stimmt. Öffis, Grünflächen und Spielplätze haben wir in Österreich zum Glück ausreichend, weiß Sandra Unterlechner aus Langenlebarn. "Doch was wirklich belastet, sind die stetig steigenden Kosten. Nicht nur die Wohnkosten selbst, sondern auch die Lebenshaltungskosten – vor allem dort, wo man NICHT sparen kann: bei Essen, Wohnen und allem, was Kinder brauchen. Selbst wenn es immer wieder Gehaltserhöhungen gibt, gleichen diese die Preissteigerungen längst nicht mehr aus".
"Ich kenne diese Situation aus meiner eigenen Kindheit – solche Erfahrungen prägen. Heute geht es mir zum Glück besser: Ich habe ein Kind, einen Mann, wir arbeiten beide. Und trotzdem gibt es Phasen, in denen es schwer ist", so Unterlechner. "Sicherlich gibt es Förderungen und Unterstützungen – aber viele davon sind so gestaltet, dass man sie erst bekommt, wenn man finanziell schon am Boden liegt. Das ist für mich ein absolutes No-Go. Hier sollte viel früher angesetzt werden, um Kindern, Eltern, aber auch Pensionistinnen und Pensionisten ein halbwegs sorgenfreies Leben zu ermöglichen.
- Geldsorgen sind bei vielen Familien Thema.
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Gerade dann, wenn Sorgen groß werden – und meistens hängen sie am Geld –, werden auch Kinder unweigerlich hineingezogen. Wie sehr es sie belastet, zeigt sich deutlich: sei es im Verhalten, in der Schule oder im emotionalen Rückzug. Kein Kind sollte solche Sorgen tragen müssen.
"Man sollte sich keine Gedanken darüber machen müssen, ob man seinem Kind eine sichere und gute Zukunft bieten kann. Es sollte selbstverständlich sein, dass jede Familie die Möglichkeit hat, ihrem Kinderwunsch nachzugehen – ohne Angst davor, finanziell ins Wanken zu geraten", so Sandra Unterlechner. "Kinder sind unsere Zukunft. Wie soll diese Zukunft aussehen, wenn man ihnen und ihren Eltern Steine in den Weg legt und es ihnen erschwert, Selbstbewusstsein, Freude an Bildung und ein unbeschwertes, sorgenfreies Leben zu entwickeln? Deshalb sollte man nicht nur beim Wohnen selbst ansetzen, sondern vor allem bei fairen Gehältern und einer spürbaren Entlastung für Familien".
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