Traditionelle Fassbinderei
Das Aroma macht die Holzart
Die Produktion eines perfekten Holzfasses ist ein komplizierterer Prozess als man vielleicht glauben möchte.
SITZENBERG-REIDLING. Wein wird in Fässern gelagert. Das klingt relativ einfach, ist aber weit komplexer als es sich anhören mag. Zwei, die es wissen müssen, sind Gernot und Manuel Schön, die eine Fassbinderei mit langer Tradition betreiben. Den Familienbetrieb gibt es seit 1933 und läuft nun bereits in der dritten Generation. "Die vierte ist auch schon am Start", erzählt Gernot Schön. In die produzierten Fässer kommen Wein, Spirituosen, Essig und Bier. Exportiert werden die Holzfässer nach Italien, Tschechien, Frankreich, Spanien, Australien, Neuseeland USA, aber auch nach Chile. "Überall dort, wo etwas getrunken wird", scherzt Manuel Schön. Zu 90 Prozent bestehen die Fässer aus Eiche. "Der Rest aus Akazienholz", informiert Manuel Schön. Die Holzart ist von größter Bedeutung. Denn genau das Zusammenspiel zwischen dem Holz, seiner Lagerung, die Verarbeitung und dem Inhalt macht den Erfolg aus. "Der Kunde, zum Beispiel ein Winzer, sagt, was er braucht."
Bearbeitung nach Wunsch
"Wir legen die Bearbeitung dann so an, dass es auch für den Kunden passt", erzählt Familie Schön, die jahrelange Erfahrung und Hintergrundwissen angesammelt hat. Verschiedene Holzarten setzen auch verschiedene Aromen frei, was für den Inhalt sehr wichtig ist. "Da muss man sehr auf den Kunden eingehen, um zum bestmöglichen Produkt zu kommen", so Manuel Schön. Das Holzfass unterstützt nämlich den Wein und ist nicht einfach nur die Lagerstätte.
Komplexes Thema
Auf jeden Fall ist es ein komplexes Thema. Zwölf Mitarbeiter hat der Betrieb, die Fässer mit einer durchschnittlichen Fassungsmenge von 3.000 Litern herstellen. Bei den Winzern ist vor allem das Eichenfass beliebt. "Wegen der Gerbstoffe für den Weinausbau", erzählt die Fassbauerfamilie, die auch Lehrlinge aufnimmt, um die nächste Generation des Handwerks zu fördern.
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