Ein Schläfchen im Bus
Tulln Schubertpark: Fahrgäste klopften Chauffeur wach. "Kein optimales Bild", so das Busunternehmen.
TULLN (bt). Jeder ist schon einmal zum Bus gehetzt, um ihn - mit viel Glück - gerade noch zu erwischen. Da freut man sich über einen gemütlicheren Busfahrer. Anders war das am Montag vergangener Woche an der Haltestelle Tulln Schubertpark: Die Fahrgäste waren pünktlich, aber der Buschauffeur hat verschlafen. Naja, eher geschlafen.
Der Fahrer der Nummer 439 mit dem Ziel Klosterneuburg-Kierling Bahnhof hatte es sich auf seinem Sitz gemütlich gemacht und ein Nickerchen eingelegt, berichten uns Augenzeugen. Die Fahrgäste haben solange gegen die Tür geklopft, bis der Chauffeur erwacht ist und sie, nach wenig freundlichen Worten, schließlich einsteigen ließ.
Nicht durch Arbeit übermüdet
War der Fahrer so übermüdet, dass er ein Schläfchen dringend notwendig hatte? Gefährlich. Die Bezirksblätter haben das betreffende Busunternehmen Kolda, ein Teil der Dr. Richard Firmengruppe, um ein Statement gebeten. "Nach Überprüfung der Dienste des Mitarbeiters können wir eine Übermüdung durch Arbeit ausschließen, da dieser das Wochenende über frei hatte", sagt Geschäftsführer Bernhard Weber.
Lenker nimmt Stellung
Die entsprechende Linie kommt laut Fahrplan um 11:29 Uhr an der Haltestelle Tulln Schubertpark an und hat dann eine 21 minütige Ausgleichszeit. "Nach Rücksprache mit betreffendem Lenker gab dieser an, dass er kurz nach planmäßiger Ankunft in die Haltestelle einfuhr. Da er die Ausgleichszeit bis 11:50 Uhr abwarten musste und noch kein Fahrgast in der Haltestelle war, machte er es sich auf dem Fahrersitz gemütlich. Laut Angaben des Lenkers klopften die Fahrgäste cirka 10 Minuten vor Abfahrt an die Scheibe", berichtet Weber, der ergänzt, "Da wir bei diesem Vorfall nicht anwesend waren, ist es uns hier nur möglich die Stellungnahme des Lenkers wiederzugeben."
"Kein optimales Bild"
"Natürlich stellt es kein optimales Bild dar und ein solches Verhalten ist selbstverständlich nicht im Sinne unseres Unternehmens. Die für dieses Gebiet zuständige Betriebsleitung hat diesbezüglich ein Gespräch mit dem Lenker geführt", so der Geschäftsführer.
An die Firma selbst wurden noch keine Beschwerden gerichtet. "Für uns wäre es sehr wichtig solche Rückmeldungen sofort und direkt von Fahrgästen zu erhalten, damit wir hier sofort reagieren können."
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