Einbrecher fasste vier Jahre Haft aus
TULLN / PRESSBAUM /ST. PÖLTEN (ip). Mit neun einschlägigen Vorstrafen in ganz Europa hatte ein 30-jähriger Rumäne keine guten Karten bei seinem Prozess am Landesgericht St. Pölten, wo ihm Staatsanwältin Barbara Kirchner schweren gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahl mit Beute im Wert von mehr als 15.000 Euro vorwarf.
„Ich weiß nicht, was mit mir los war“, übersetzte der Dolmetscher das Schuldeingeständnis des Mannes, der kurz nach seiner letzten Haftentlassung in Dänemark 2017 den Tod seines zwölf Monate alten Kindes in Rumänien zu betrauern hatte. Laut Aussage der Verteidigerin habe dieser Umstand dazu beigetragen, dass er auch seine Arbeit verlor und wieder in sein kriminelles Leben zurückfiel.
Finanzen waren "Katastrophe"
„Ich bin nach Österreich gekommen, um Arbeit zu finden“, meinte er. Als ihm das nicht gelang und seine finanziellen Verhältnisse katastrophal wurden, beschloss er, wieder einbrechen zu gehen. „Alles, was ich gestohlen habe, habe ich für Drogen gebraucht“, behauptete der Angeklagte. Richterin Alexandra Glösl zweifelte an dieser Aussage, zumal unter seinen Vorstrafen kein Suchtgiftdelikt aufscheint.
12.795 Euro erbeutet
Laut Kirchner hatte es der Rumäne auf Wohnhauseinbrüche abgesehen, wobei er jedes Mal mit einem Stein ein Fenster einschlug. Als Beweisgrundlage fanden die Ermittler an den Tatorten DNA-Spuren, wie etwa in Tulln Mitte Dezember 2017, wo er unter anderem Schmuck, Uhren und Bargeld im Gesamtwert von 12.795 Euro erbeutete. Nach einem Einbruchsversuch am 19. Februar dieses Jahres in Pressbaum, bei dem er durch Personen gestört wurde und davonlief, konnte er am nächsten Tag in einem Zug Richtung Rumänien festgenommen werden. Von der Diebsbeute war nichts mehr vorhanden.
„Sein Geständnis ist im Einklang mit den Ermittlungen der Polizei“, erklärte Glösl in ihrer Urteilsbegründung, wobei der 30-Jährigebei einem Strafmaß zwischen ein und zehn Jahren rechtskräftig zu vier Jahren Haft verurteilt wurde.
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