Kinderbetreuung

'Ich geh gern zur Zwergenburg'

Kinderbetreuung ist der wesentliche Faktor für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
SANKT ANDRÄ-WÖRDERN / BEZIRK TULLN. Oft ist guter Rat teuer, vor allem dann, wenn sich Familien durchrechnen, wie viel die Frau verdienen muss, damit nicht alles für die Kinderbetreuung draufgeht. Und genauso ist es auch bei Bettina Belic. Während Töchterchen Carolina in der Zwergenburg betreut wird, ist die Mutter nun auf Arbeitssuche. "Es ist gar nicht so einfach, einen kinderfreundlichen Halbtagsjob zu finden", sagt Belic.
Das Bundesland Niederösterreich ist kinderfreundlicher als die anderen, im Zentralraum sind 68 Prozent dieser Meinung, bestätigt die Marktforschung, die von den Bezirksblättern NÖ in Auftrag gegeben wurde. Aber wie zufrieden ist man eigentlich mit der Kinderbetreuung? 69 Prozent sind mit den Öffnungszeiten der Kindergärten, 38 Prozent der Befragten im Zentralraum sind mit den Kinderbetreuungseinrichtungen grundsätzlich sehr zufrieden. Luft nach oben gibt's noch betreffend der Ferienbetreuung: Hier sind niederösterreichweit 21, im Zentralraum nur sechs Prozent sehr zufrieden.

Ab in den Turnsaal

Über 500 Kinder werden in der Stadt Tulln in 25 Gruppen betreut, die Kapazitäten sind damit voll ausgeschöpft. Daher werden zwei neue Kindergärten gebaut: Der bisherige in Neuaigen wird an einem neuen Standort errichtet und statt einer Gruppe in Zukunft zwei Gruppen Platz bieten. Der ebenfalls in Bau befindliche, viergruppige Kindergarten am Zeiselweg soll das Provisorium am Hamsterweg ersetzen, wo bisher zwei Gruppen untergebracht sind.

Jetzt wird ausgebaut

An die Grenze kommt die Stadt auch was die Volksschulen betrifft, an den Vorbereitungen für einen Schulausbau der Egon Schiele Volksschule wirde gearbeitet. Bis 17 Uhr werden die Kinder in der Ganztagesvolksschule in Tulbing betreut, im Herbst wird eine sechste Kindergartengruppe eröffnet. 85 Kinder benötigen im Jahr 19/20 in Fels einen Kindergartenplatz, betreut werden die Kleinen dann in vier Gruppen.
Gerade einige Wochen alt ist die Krabbelgruppe in Grafenwörth, wo auch Manuela Plaichner ihre eineinhalbjährige Tochter Ilva bestens betreut weiß. Und der sechsjährige Sohn Erik geht zweimal in der Woche in die Nachmittagsbetreuung. "Manchmal dürfen wir auch in den Turnsaal", erzählt er.
Eine Ganztagesklasse in der Neuen Mittelschule gibt es auch bald in Zwentendorf, wie Bürgermeisterin Marion Török mitteilt. Aber auch die Kleinsten müssen betreut werden: "Wir haben genügend Plätze", sagt die Orts-Chefin, wo die Landeskindergärten acht Gruppen bieten.