Judenau erlässt Bausperre für "historischen Ortskern"
JUDENAU-BAUMGARTEN. "Wir wollen, dass hier die gleichen Spielregeln gelten, wie auf der Schlosswiese", führt ÖVP-Bürgermeister Georg Hagl aus.
Montag Abend, 24. Juni 2019, stimmten Judenaus Kommunalpolitiker einstimmig (Enthaltung Johann Weber, SPÖ) für die Erlassung einer Bausperre im historischen Ortskern von Judenau.
Gewachsene Struktur
Der Grund für die Verordnung liege auf der Hand, man wolle keine hohe Verdichtung (insbesondere durch großvolumige Geschoßwohnbauten), die über den vorhandenen, umgebenden Baubestand hinausreicht. Dies würde nicht nur der charakteristischen Bebauungs- und Nutzungsstruktur des betreffenden Bereiches und seiner Umgebung widersprechen, sondern auch die Kapazitätsgrenzen der infrastrukturellen Ausstattung der Gemeinde übersteigen. Daher werde angestrebt, dass im Gestaltungsbereich der Bausperre die gewachsene Orts- und Siedlungsstruktur für die Dauer der Bausperre und darüber hinaus möglichst gewahrt bleibe.
Ortsbildcharakter soll erhalten bleiben
Doch, welche Parzellen sind von der Bausperre betroffen? Der Bereich befindet sich im historischen Ortskern von Judenau, einerseits unmittelbar an der L123 und der L118 sowie andererseits unmittelbar gegenüber dem Schloss Judenau – und eben "dieser Bereich hat eine hohe Bedeutung für den Ortsbildcharakter von Judenau", heißt es in der Verordnung. Ausschlaggebend für die Verordnung war ein Dringlichkeitsantrag, der von der ÖVP in der gestrigen Gemeinderatssitzung eingebracht wurde. Anlass dafür? "Uns ist zu Ohren gekommen, dass geplant sei, dass ein potenzieller Käufer auf dem Areal 200 Wohnungen errichten will", so Hagl. Dies könne jedoch nicht von "Null auf Hundert gehen. Das muss man sich genau ansehen", sagt er, dass dies einer gemeinsamen Entwicklung bedürfe.
Was ist nun zulässig? Um-, Zu- und Neubauten. Aber nur dann, wenn eine Bebauungsdichte von 30 Prozent und die Bauklasse II nicht überschritten werden.
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