Kopfgeld auf die "Nazi-Schmierer"
Atzenbruggs Orts-Chef setzt 500 Euro aus: Hakenkreuze auf der Kapelle, gestohlene heilige Figuren und abgeschlagene Hände des Herrgotts: Polizei sucht Täter.
ATZENBRUGG. "Bei uns war leider mehr los", erzählt Stefan Bayerl, Obmann des Dorferneuerungsvereins Hütteldorf.
Donnerstag Früh konnten einige Bürger ihren Augen nicht trauen. Was sie zu sehen kriegten, war eine Spur der Verwüstung: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag (5./6. Februar) haben derzeit noch unbekannte Täter in der Kapelle in Hütteldorf ihr Unwesen getrieben. Auf dem Gebäude wurden Hakenkreuze aufgesprüht, zwei Heiligenfiguren gestohlen und dem Herrgott, der an einem Holzkreuz angebracht ist, die Hände abgeschlagen.
Ein Beamter der Polizeiinspektion Atzenbrugg bestätigt, dass bereits Sonntag zuvor ein ähnlicher Fall bekannt geworden war: Autos sowie ein Firmengebäude sollen beschmiert worden sein. Ob die beiden Vandalismusakte zusammenhängen? "Das kann man derzeit noch nicht sagen", so der Polizist über das "schwebende Verfahren", bei dem derzeit "keine weiteren Fragen beantwortet werden können".
Bürgermeister Ferdinand Ziegler ist ratlos: "Ich bin seit 1980 im Gemeinderat tätig – das ist bisher noch nie passiert", sagt er und setzt Montag Früh ein Kopfgeld von "500 Euro für sachdienliche Hinweise" aus. Wie bekannt wurde, sollen auch die Hasen-Tafeln weggerissen worden sein, ebenso sollen die Täter in Eggendorf eine Parkbank auf die Straße gestellt haben. Auch ein Friedhof wurde verwüstet – und zwar im wenige Kilometer entfernten Gemeinlebarn: Dort haben unbekannte Täter Laternen und Kreuze zerstört, die Friedhofskapelle wurde mit einem Hakenkreuz beschmiert. Ob es einen Zusammenhang gibt? "Ja, das könnte durchaus möglich sein, die Ermittlungen sind im Laufen", sagt Atzenbruggs Polizeiposten-Chef Karl Koll.
Traismauer bietet mehr
Mit Kohle will Traismauers Bürgermeister Herbert Pfeffer nicht sparen: "Der Sachschaden an den Gräbern am Friedhof in Gemeinlebarn ist enorm. Wir sind erschüttert über diesen unentschuldbaren Vandalenakt. Die Gemeinde Traismauer bietet 1.000 Euro Belohnung für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen. Unser Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen Angehörigen", sagt er.
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