"Meuterei" im Studentenheim
Sauberkeit in Studentenwohnungen wird von Vermieter in Frage gestellt: Jetzt wird geprüft.
TULLN. "Das ist eine Kindergartengeschichte", ärgert sich eine Studentin des Wohnheims in Tulln, "Putzkontrolle – wo bitte gibt's denn so was?", fügt sie hinzu.
Nach dem Artikel der Bezirksblätter in der Ausgabe KW 32: Nicht nur für Studenten: Mogelpackung Wohnheim? wurde nun vom Jugen Hotel Tulln untr Carina Obermeier die Info an die Bewohner ausgesendet, dass am 31. August zwischen 8 und 10 Uhr Zimmerkontrollen durchgeführt werden. Anlass dafür: Tags darauf ziehen neue Studenten in das Heim ein. Besonders das Badezimmer, die Toiletten, die Küche sowie der Kühlschrank sei zu reinigen, sollte der Zustand nicht zufriedenstellend sein, dann behalte man sich vor, eine Reinigungsfirma zu beauftragen, die Kosten würden den Bewohnern anteilig verrechnet. "Sie können sich nicht vorstellen, wie manche Wohnungen aussehen. Da pickt Kot – ich weiß nicht wie lange – auf den Toiletten und wir hatten auch schon Probleme mit Ungeziefer", informiert Obermeier.
Am Rande der Legalität
Mit der Aktion wollte man "nur helfen, das ist gut gemeint", sagt sie gegenüber den Bezirksblättern. Was die Studenten noch viel mehr aufregt ist jedoch ein Satz in der Mail Obermeiers: "Bitte beachten Sie, dass wir Ihre Wohneinheiten betreten werden, auch wenn Sie nicht vor Ort sind". Das wäre schon einmal vorgekommen, so eine Hochschülerin: "Da sind sie rein und haben irgendwelche Zetterl auf unsere Türen geklebt". Da hätte man vorher ein Rundmail aussenden sollen, zeigt man sich einsichtig und stellt auf Nachfrage der Bezirksblätter, ob dies legal wäre, fest: "Wir werden die Zimmer nicht betreten. Wir haben kein Zutrittsrecht", so Obermeier.
Katastrophale Zustände im "Studentenheim"
"Nun kommen weitere Missstände aus dem Studentenheim an das Tageslicht. Diebstähle, sexuelle Belästigungen, Verschmutzungen und unangemeldete Wohnungsbesichtigungen stehen leider auf der Tagesordnung", zählt FP-Bezirks-Chef Andreas Bors auf. Die Heimleitung wurde auf diese Probleme schon mehrmals aufmerksam gemacht und handelt aber nicht. "Die FPÖ wird diese Missstände nun auch im Tullner Gemeinderat zum Thema machen. Im Sinne der Studenten kann und darf es so nicht weitergehen. Weiters muss die Abzocke der Studenten ein Ende finden", so FP-Bezirksobmann Andreas Bors.
Hier geht's zum Artikel:
"Nicht nur für Studenten: Mogelpackung Wohnheim", vom 5. August 2015.
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