Schüsse aus Wohnung abgegeben: 50-Jähriger in Psychiatrie
BEZIRK TULLN (pa). "Durch die gute Kooperation zwischen der örtlichen Polizei und der Cobra sind keine unbeteiligten Personen veletzt worden", führt Tullns Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl aus.
Am 22. Juli 2019, um 21.47 Uhr erstattete ein 50-jähriger Österreicher telefonisch via Notruf auf der Bezirksleitstelle Tulln die Anzeige, dass er soeben bei sich zu Hause in Weidling, Bezirk Tulln, mit einer doppelläufigen Schrottflinte durch die Glastür der Terrasse geschossen und dabei eine Frau verletzt habe.
Cobra angefordert
Unverzüglich nach Einlangen der Anzeige wurden zahlreiche Polizeistreifen mit entsprechender Schutzausrüstung zur Einsatzörtlichkeit entsandt. Beim Eintreffen konnten von den Polizisten zwei weitere Schüsse akustisch wahrgenommen werden. Aufgrund dieser Tatsache wurden das Einsatzkommando Cobra angefordert und weitere Polizeistreifen, unter anderem eine Polizeidiensthundestreife, zur Unterstützung zugezogen. Ebenfalls angefordert wurde die Verhandlungsgruppe der Polizei.
Weitläufige Straßensperre
Durch die Polizeikräfte wurde um das Einsatzobjekt eine weitläufige Außensicherung mit Straßensperren eingerichtet, um gewährleisten zu können, dass keine Personen im weiteren Verlauf der Amtshandlung gefährdet werden oder zu Schaden kommen. Weiters wurde ein Rettungsdienst im Nahbereich bereitgehalten, um eventuell rasch intervenieren zu können.
Normale Gespräch waren nicht möglich
Währenddessen wurde von einer Nachbarin telefonisch Kontakt mit dem 50-Jährigen gehalten, wobei hör- bzw. erkennbar war, dass er sich in einem psychischen Ausnahmezustand befand und mit ihm eine normale Gesprächsführung nicht möglich war.
Nach dem Eintreffen des Einsatzkommandos Cobra wurde durch diese der Zugriff vorbereitet und die erstalarmierten Polizisten in unmittelbarer Nähe zum Einsatzobjekt abgelöst.
50-Jähriger festgenommen
Der 50-Jährige konnte von der Haushälterin folglich über die Gegensprechanlage dazu bewegt werden, in den Gartenbereich zu kommen. Dem Einsatzkommando Cobra gelang es, den 50-Jährigen unbewaffnet vor sein Einfamilienhaus zu bringen und dort festzunehmen. Er wurde im Zuge der Festnahme leicht verletzt, von der Rettung erstversorgt und aufgrund seines psychischen Zustandes anschließend in die Erwachsenenpsychiatrie eines Landesklinikums eingeliefert.
Das gesamte Objekt samt zugehörigem Grundstück wurde im Anschluss durch das Einsatzkommando Cobra durchsucht. Dabei wurde eine doppelläufige Schrottflinte, Munition und Hülsen sichergestellt.
Eine durch die Schussabgabe, wie vom 50-Jährigen beschrieben, verletzte weibliche Person wurde nicht festgestellt.
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