Schule: Verwirrung um Tod des Fünfers
Umlernen heißt es nicht nur für Schüler der NMS, auch Eltern und Lehrer sind gefordert.
BEZIRK TULLN. Keine Leistungsgruppen und künftig nur mehr sieben anstatt der 15 Noten: So sieht die Zukunft der Schüler der Neuen Mittelschulen aus. So auch im Bezirk Tulln, wo sich die Verwirrung um das neue System – zumindest bei den Direktoren der Schulen – in Grenzen hält.
Sanftes Hineingleiten
Newcomer Peter Höckner, Direktor der Musik-NMS: "Wir sind erst jetzt zur neuen Mittelschule geworden", sagt er. "Und daher gleiten wir derzeit sanft in das neue System", fügt Höckner hinzu, dass man sich erst mit allem vertraut machen müsse.
Anders in der NMS Fels-Grafenwörth: Helga Bründlmayer hat bereits ein intensives Bundesseminar hinter sich gebracht und weiß genau, wie’s funktioniert. "Im neuen System wird der AHS-Stoff vermittelt, was so viel bedeutet wie 'vertiefend'. Hier bekommen die Kinder die Noten von eins bis vier. Wenn der Schüler jedoch schwächer ist, dann wird die Leistung mit "grundlegend" beurteilt, was zu Papier gebracht so aussieht: 3g, 4g – und auch ein 5g ist möglich", sagt Bründlmayer.
Mehr Flexibilität sei im neuen System gegeben, betonen die Direktorinnen Gertrud Riedl, NMS Fels-Grafenwörth, und auch Helga Diensthuber von der NMS Sieghartskirchen. "Deshalb, weil die Kinder nicht von vornherein in Gruppen eingeteilt werden", so die beiden unisono. Zudem müssten die Kinder auch nicht den Klassenverband verlassen.
Änderungen verarbeiten
Karl Hameder, Obmann des Elternvereins an der NMS Marc Aurel, bringt die Neuerung auf den Punkt: "Hier gibt es einiges an Erklärungsarbeit zu leisten. Die Änderungen müssen erst in den Köpfen verarbeitet werden", spricht er für die Eltern. Eine Nivellierung nach unten sieht er im neuen System jedoch nicht.
Und damit muss sich ab dem nächsten Jahr auch Christl Nagl-Eder von der Hauptschule Sankt Andrä-Wördern auseinandersetzen. Sie freut sich auf die Umstellung und ist durch ihre Tätigkeit in einer Klosterneuburger NMS bestens informiert.
Das neue Benotungssystem in den NMS
"Vertiefend" und "Grundlegend" anstatt drei Leistungsgruppen – so funktioniert’s künftig: In allen Neuen Mittelschulen (NMS) wird der Stoff der AHS (Allgemeine Höhere Schule) vermittelt.
In der 1. und 2. Klasse der NMS werden die Schüler von eins bis fünf benotet. Dann trennt sich die Spreu vom Weizen: Es gibt 1er, 2er, 3er und 4er "vertiefend". Schwächere Schüler werden mit 3g (für "grundlegend"), 4g oder 5g beurteilt.
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