Seniorenresidenzen: Auch 2020 genügend Plätze vorhanden
BEZIRK TULLN. Wir werden immer älter: Gibt es 2020 genügend Plätze für Senioren im Bezirk/Tulln?
SPITZER:"In regelmäßigen Abständen werden vom Land NÖ (Abteilung Soziales) Studien zum Thema „Alt werden in Niederösterreich – Altersalmanach“ zur Planung und Steuerung der Versorgung in Auftrag gegeben. Diese enthält jeweils umfassende Informationen und Prognosen zur demographischen Entwicklung in NÖ. Besonders eingegangen wird natürlich auf die Entwicklungen in den unterschiedlichen Pflegeformen und Krankheitsbildern, auch unter Berücksichtigung der sich ständig verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Die aktuelle Studie stammt aus 2011 und reicht bis 2026, jedoch ist für 2016 bereits der Start der nächsten Studie geplant. 2020 wird es laut Studie genügend Plätze für Senioren im Bezirk geben. Damit sind aber nicht ausschließlich Plätze in einem Pflegeheim gemeint sondern sichergestellt muss sein, dass pflege- oder betreuungsbedürftige Menschen den Zugang zu einer für sie adäquaten – also angepassten – und leistbaren Unterstützung haben. Die muss nicht unbedingt ein stationären Bereich (=Pflegeheim) sein. So werden auch die Bereiche der mobilen Dienste und auch die 24-Stunden-Pflege ausgebaut und entsprechend gefördert.
Im stationären Bereich ist für ca. 2017 die Fertigstellung des Pflegezentrums in Sitzenberg-Reidling geplant, wo 67 neue Plätze für stationäre Pflege entstehen sollen".
Welche Veränderungen stehen im Rosenheim an, um die Betreuung bestens bewältigen zu können?
Bei Pflege und Betreuung sprechen wir nicht immer unbedingt nur von alten Menschen. Im Rosenheim werden nahezu alle Formen stationärer Pflege und Betreuung angeboten. Von der herkömmlichen Langzeitpflege pflegebedürftiger alter Menschen über stationäre Hospiz- und Palliativpflege, Schwerstpflege (z.B. Patienten im Tiefschlaf, mit künstlicher Beatmung etc.), rehabilitative Übergangspflege nach Krankenhausaufenthalten, Kurzzeitpflege zur Entlastung pflegender Angehöriger, Tagesbetreuung bis hin zur Pflege und Betreuung Erwachsener jeden Alters mit chronischer psychiatrischer Krankheit mit ausgeprägter Symptomatik (Psychosoziales Betreuungszentrum). Eine Änderung wird sich im Rosenheim in absehbarer Zeit dahingehend ergeben, dass der Bereich der Hospiz- und Palliativpflege sowie der Schwerstpflege im Haus verlegt und ausgebaut werden soll und auch ein weiterer Bereich für die Betreuung von Menschen mit psychischen Erkrankungen geschaffen wird. In Summe wird jedoch die Bettenzahl nicht steigen.
Parallel dazu ist ja im Bezirk das neue Haus in Sitzenberg-Reidling geplant.
Was will man den Senioren im Jahr 2020 bieten?
Den Senioren wollen wir 2020 das selbe bieten, wie auch jetzt schon. Nämlich jene Unterstützung, die notwendig ist, um trotz unterschiedlichster Bedürfnisse und Einschränkungen ein weitegehend selbstbestimmtes und auch der bisherigen Biographie entsprechendes Leben zu führen. Nachdem sich die Gesellschaft ständig und unaufhaltsam ändert werden die „Alten von heute“ nicht mit den „Alten von morgen“ zu vergleichen sein. Denn die Jungen von heute sind die Alten von morgen. In diesem Veränderungsprozess gilt es, nichts zu versäumen und auch im Zugang zur beruflichen Aufgabe der Pflege und Betreuung in dieser ständigen Veränderungsbereitschaft zu leben. Neben den Entwicklungen und Fortschritten der Forschung auf den Gebieten der Medizin und Pflege ist das der Schlüssel für die Lebensqualität der uns anvertrauten Menschen.
Zur Sache:
Im Bezirk Tulln stehen derzeit zwei Pflegeheime (Tulln und in Grafenwörth) mit 430 Plätzen zur Verfügung. Vor fünf Jahren waren es noch um 40 Plätze weniger, die 2013 durch einen Um- und Zubau in Grafenwörth ergänzt wurden.
Wir werden immer älter: Laut einer Studie der Statistik Austria über die Lebenserwartung wird dargelegt, dass im Jahr 2050 die Männer durchschnittlich 85,3 Jahre, die Frauen 88,5 Jahre alt werden. Im Vergleich dazu die Studie aus dem Jahr 1978/84: Damals wurden Männer nur 68,1 und Frauen 76,1 Jahre alt.
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