Steinwurf: Attentat auf Tulln-Stadträtin
Unbekannte warfen Stein von Brücke: Tullner Stadträtin Susanne Stöhr-Eißert kam mit dem Schrecken und einem zehn Zentimeter großen Loch in der Windschutzscheibe davon.
TULLN / KREMS. Wie erst jetzt bekannt wurde, hatte Tullns Stadträtin Susanne Stöhr-Eißert Ende August Glück im Unglück. Gemeinsam mit dem Schwiegervater war die zweifache Mutter auf dem Fußballplatz gleich neben dem Lokal "Wellenspiel", um ihren Sohn anzufeuern. Nach dem Spiel trat die Familie die Nachhausefahrt an, der Sohn entschied sich, in einem anderen Auto mitzufahren, der Schwiegervater nahm Platz auf dem Sozius des BMW von Stöhr-Eißert. Bei der Fußgänger-/Radfahrbrücke (erste Brücke nach dem Kreisverkehr in Stein an der Donau) wurde plötzlich ein großer Stein auf ihr Auto geworfen.
"Gott sei Dank habe ich das Auto nicht verrissen",
erinnert sich die Stadträtin. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden ist aber erheblich: "Ich habe ein zehn Zentimeter großes Loch in der Windschutzscheibe, inklusive vieler Sprünge. Natürlich wurden wir von den Splittern getroffen, aber Gott sei Dank ist nicht mehr passiert". Sie will sich gar nicht vorstellen, wie das hätte ausgehen können ...
Polizei ermittelt
Der Vorfall wurde von der Autobahnpolizeiinspektion Krems an der Donau aufgenommen. Dabei stellte sich heraus: Es blieb nicht bei einer Tat, wie ein Exekutivbeamter gegenüber den Tullner Bezirksblättern bestätigt: "Zeitnahe passierte auch ein weiterer, ähnlicher Vorfall". Die Ermittlungen sind im Laufen, schwierig wird die Ausforschung des Täters oder der Täter dennoch, denn zum Tatzeitpunkt Ende August fand auch das Kremser Volksfest statt. Natürlich habe Stöhr-Eißert Personen auf der Brücke wahrgenommen, "aber wer denkt denn daran, dass da so ein Wahnsinniger was runterwirft", ärgert sie sich. Denn auch, wenn man eine Vollkaskoversicherung hat, sei der Selbstbehalt ja auch nicht gerade wenig.
Inspektor Zufall
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus, dass Inspektor Zufall nicht geschlafen hat, im Gegenteil: "Ein pensionierter Kollege hat den Fall ins Rollen gebracht. Er fährt dort immer mit dem Rad und hat beobachtet, wie ein 20-Jähriger mit einem Stein in den Händen auf die Brücke gegangen ist", erzählt Walter Braunsteiner, Chef der Autobahnpolizei. Insgesamt vier Mal soll er Steine von der Brücke geworfen haben, wie ausgeforscht werden konnte: "Er hat alles zugegeben", so Braunsteiner. Wegen Sachbeschädigung und Gefährdung der körperlichen Sicherheit wurde der entmündigte Mann bei der Staatsanwaltschaft Krems angezeigt.
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