Sturmbilanz: 1.000 Eschen gefallen

Tobias Dapfer, ein Student der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf aus Bayern, führte Mitte November Zugversuche an Eschen im gesperrten Teil des Aubades durch. | Foto: Stadtgemeinde Tulln
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  • Tobias Dapfer, ein Student der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf aus Bayern, führte Mitte November Zugversuche an Eschen im gesperrten Teil des Aubades durch.
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TULLN (pa). Durch die Sturmereignisse Ende Oktober sind im forstlich gesperrten Au-Gebiet rund 1.000 Eschen umgefallen – ohne vorsorgliche Maßnahmen wäre auch der Wasserpark ähnlich massiv betroffen gewesen. Im gesperrten Teil des Aubades wurden Mitte November wissenschaftliche Zugversuche durchgeführt. Auch sie beweisen die massiv beeinträchtigte Standsicherheit der Eschen.

Im August überstieg die Gefahr für Menschen durch instabile kranke Eschen im Stadtgebiet von Tulln den kritischen Toleranzbereich. Daraufhin ordnete der Bürgermeister die Fällung tausender Bäume an. Eine andere Entscheidung wäre laut einem Sachverständigen vor Gericht nicht haltbar und grob fahrlässig gewesen. Das beweisen jetzt erneut zwei aktuelle Erkenntnisse.

Sturmschäden im Augebiet enorm

Ende Oktober fegten mehrere Stürme über Österreich hinweg. Im forstlich gesperrten Augebiet der Stadtgemeinde Tulln sind nun die Sturmschäden großteils evaluiert – mit erschreckenden Ergebnissen: Insgesamt rund 1.000 Bäume sind im Forst nördlich der Donau umgebrochen, 95 % davon sind Eschen. Ein ähnlich extremes Bild hätte sich wohl im Wasserpark gezeigt, wären die Eschen nicht vorsorglich entnommen worden. Wichtig: Bei Sturmwarnungen gilt trotz allem in Wäldern ein Betretungsverbot – denn Ast- und Baumbrüche sind nie völlig auszuschließen.

Wissenschaftliche Zugversuche im Aubad

Weitere Erkenntnisse brachten die ersten Ergebnisse einer Forschungsarbeit zum Thema Eschentriebsterben, für die die Stadtgemeinde Tulln Eschen im noch gesperrten Teil des Aubades zur Verfügung gestellt hat: Auf Anregung des Sachverständigen Rainer Prosenz untersuchte ein Student der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf aus Bayern dabei die Korrelation zwischen Symptomen und der tatsächlichen Standsicherheit des Baumes. Mittels Zugversuch, der eine starke Windlast in der Krone simuliert, wurden Messdaten gesammelt. Die Auswertung der Ergebnisse ist derzeit in vollem Gange, eines kann bereits jetzt mit Klarheit festgestellt werden: Die getesteten Eschen im Waldbestand* sind bereits bei relativ geringer Zugbelastung gefallen und waren daher akut in der Standsicherheit gefährdet.

*Dichtstand, mit dauerhafter Laubschicht am Fuß des Baumes, im Auwald und mit einem ungünstigen Verhältnis von Höhe und Durchmesser

Erkenntnisse für die Wissenschaft

Die Erkenntnisse aus den Zugversuchen im Aubad dienen sowohl als Bestandsaufnahme für die Situation in Tulln, als auch als wichtiger Beitrag zur noch jungen wissenschaftlichen Forschung zum Eschentriebsterben.

Die umgezogenen Bäume waren im Wurzelbereich von einem Pilz, dem Hallimasch, befallen, der eine Weißfäule verursacht. Bäume in Einzelstellung ohne die signifikanten Standortmerkmale (Dichtstand, Laubschicht am Fuß, Auwald, ungünstiges Verhältnis Höhe zu Durchmesser) sind auf Grund ihrer Dimension und der größeren Krone eher standsicher, sie sind aber nicht gänzlich vom Eschentriebsterben verschont. Auch diese Bäume können vermehrt Totholz in der Krone produzieren, welches sich auf die Bruchsicherheit auswirkt und in weiterer Folge für Astbrüche verantwortlich sein kann.

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