Tullner Krimiautor schreibt "Egon Calling"

Redakteurin Karin Zeiler mit Autor Josef Hacker. | Foto: Pricken
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TULLN. Er ist Psychotherapeut und Supervisor und er hat schon immer gern geschrieben – bringt es Josef Hacker auf den Punkt. Anstoß für sein erstes Buch war eine 100-seitige DIN A4 Masterarbeit, die er mit Konzept, Plan und Struktur zu Papier brachte und danach der Meinung war, dass er auch einen Roman scheiben könnte. Und das tat er – sein erstes Buch "Costa Rica" erschien 2007. Das Manuskript allerdings hatte Hacker lange in der Lade liegen. Erst bei einem Gespräch zu Weihnachten in der Kunstwerkstatt war für ihn klar, dass er das Buch in Druck gibt. Und es war auf Anhieb ein großer Erfolg.

Was bedeutet das in Zahlen?
JOSEF HACKER: Es war qualitativ ein großer Erfolg für mich. Ich habe wirklich ausschließlich  – aber das kann man eigentlich auch schwer sagen, weil die Leute melden einem das nicht zurück, wenn es ihnen nicht gefällt – ein sehr positives Feedback erhalten.

Auch von Promis?
Ja von Karl Markovics (Anm.: österreichischer Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor). Ich hab ihm ein Exemplar geschickt, nichts erwartet, doch er schrieb innerhalb kürzester Zeit zurück. Und das war eigentlich nur, weil eine Bekannte meinte, dass die nächste Stufe eine Verfilmung wäre. Und ich meinte, "Ja, ja, mach nur deine Witze". Und dann hab ich mir gedacht, jetzt mach ich mir einen Scherz und ich schick es dem Markovics.

Was bedeutet es für Sie, ein Buch zu schreiben?

Jedes Buch ist ein Abenteuer. Mit dem gesamten Drumherum, mit Lesungen. Die Bücher werden ja im Eigenverlag herausgebracht, die Zusammenarbeit mit Lektorin, Korrektorin und Grafik und der Eigenvertrieb – es ist ein Abenteuer.

Welches Berufsziel haben Sie als Bub verfolgt?
Seit meinem 13. Lebensjahr wollte ich Psychotherapeut  oder Psychologe werden. Dieser Berufswunsch ist in der Unterstufe im Gymnasium entstanden. Mein Lieblingsgegenstand war allerdings schon immer Deutsch, das Aufsatz- und Geschichtenschreiben und das Lesen haben mich fasziniert.

Was waren ihre ersten Zeilen?

Als 20-jähriger habe ich es schon versucht, das sind Kurzgeschichten geworden, die aber verschwunden sind. Wahrscheinlich aber Gott sei Dank. Das war wahrsheinlich spätpubertär. Interessieren würde es mich natürlich schon, aber sie snd einfach weg. Doch da bin ich allerdings nie über diese paar Seiten hinausgekommen, weil ich nie wusste, wie ich das machen sollte. Und das Schlüsselerlebnis war die Masterarbeit. Da wusste ich dann, dass es belletristisch auch geht.

2013 das erste Buch ...
Ja, Costa Rica. Aber das war dann schon eine Herausforderung, ein zweites Buch zu schreiben. Es hat mich gereizt, 2014 habe ich dann "Der Kuss des Todesengels" herausgebracht. Aber die Ansprüche an mich stiegen. Beim ersten Buch hab ich es einfach probiert, beim Zweiten wollte ich keinesfalls unter das Niveau des Ersten kommen. Das war schon ein gewisser Druck.

Wie sind Sie damit umgegangen?
Die Selbstzweifel waren da, so gegen Ende wusste ich nicht, ob da wer was damit anfangen kann. Vielleicht ist es zu kryptisch dachte ich und da habe ich beschlossen, es verschiedenen Leuten lesen zu lassen.

Egon Calling – wie war's dann beim dritten Buch?
Ich wollte nicht mehr vom selben und gleichen schreiben, das interessiert mich selbst nicht. Ich habe mir ein höheres Ziel gesetzt. Aber dann kam auch immer wieder der Gedanke auf, dass ich auch scheitern kann. Vielleiht wird das Ganze nichts, dann muss ich 150 Seiten wegschmeißen. Aber hier bei Egon Calling gibt es nun drei Ebenen 1918, zweiter Weltkrieg und die Jetzt-Zeit. Und da hatte ich eine vage Idee wie ich dies verschachteln kann. Plötzlich – vor dem Ende – war eine Möglichkit da, alle Fäden zusammenzuführen. Und das war ein klasses Erlebnis, ein Glücksgefühl.

Woher kam die Idee?
Das war witzig. In Tulbing wurde ein Theaterstück aufgeführt und der Regisseur meinte, dass man in Tulln über den Egon Schiele schreiben solle. Der Schiele in Tulln ist allgegenwärtig, ich bin Krimiautor, dachte ich. Doch dann war ich der Meinung, dass er damit vielleicht gar nicht so unrecht habe. An das Gedenkjahr habe ich noch gar nicht gedacht. Aber dann hab ich mit Fritz Schindlecker geredet und er hat gemeint, es gäbe ein spannendes Thema – nmämlich Nazi-Raubkunst. Das Buch hat er mir geborgt und das ist so spannend, dass ich das verschlungen habe und dann kam die Idee.

Ohne Krimi geht die Mimi nicht ins Bett ... schlafen Sie eigentlich gut?
Am Anfang schon (lacht). Jeden Tag eine Stunde zu schreiben ist eine Form von Disziplin.  Aber es muss annähernd täglich sein, sonst reißt mir der Faden. Und dann kommt irgendwann der Moment, wo es zu ziehen beginnt nd dann schaff ich es gar nicht mehr alles, was mir in den Sinn kommt , zu schreiben. Da wrd ich dann schon zum Workaholic.

Schreiben Sie am Computer?
Ja. Ich hab zwar auch schon mit dem Notebook an der Donau oder der Moldau geschrieben, geht auch, aber die volle Konzentration hab ich wirklich am Schreibtisch zuhause.

Zur Person:

Josef Hacker wird am 24. März 2018 61 Jahre alt. Die Bücher sind in Tulln bei der Trafik am Hauptplatz, Fa. Jungwirth sowie Thalia erhältlich, aber auch in Absdorf. Hacker hat auch Hobbys: Klar, schreiben und Lesen. Aber er spielt auch in der Theatergruppe der Kunstwerkstatt Tulln, singt im Chor und liebt Musik. Sport ist nicht so seins, Kanutouren allerdings schon.

Redakteurin Karin Zeiler mit Autor Josef Hacker. | Foto: Pricken
"Egon Calling" führt drei Ebenen zusammen. | Foto: Zeiler

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