Brüssel: Zehn Millionen Euro für die Region
Testmethoden, Bildung, Fischwanderhilfe und Photovoltaik-Anlagen: Das kommt von der EU.
ZENTRALRAUM / TULLN. "Wir waren in den lezten 15 Jahren in mehreren EU-Projekten tätig, haben Probiotika für Tiere entwickelt. Das ist so wie Actimel für Menschen", erklärt Maria Binder, Senior Vice President Research bei Biomin. Im abgelaufenen Jahr sind 495 Millionen Euro an EU-Fördermittel nach Niederösterreich geflossen. Mehr als 2,6 Millionen gingen etwa an die Erber Group, also an die Firmen Biomin und Romer Labs, wo "ein neues Gebäude errichtet wurde", informiert Lucia Rohrer, Division Procurement und Production Offer.
Zwei Standorte kamen für das Unternehmen in Frage: Die USA oder Tulln. Man entschied sich für die Bezirkshauptstadt, hier könnten die Prozesse automatisiert und die Produktqualität besser gewährleistet werden. Ab 2. Juli steht die Übersiedlung an, die Arbeitsplätze konnten knapp verdoppelt werden. In den leer stehenden Räumlichkeiten wird eine Kantine errichtet.
Sicherheit für Lebensmittel
Wichtig sei dem Unternehmen die Nachhaltigkeit, die Energieeffizienz und die globale Ressourcenschonung. Tests für die Lebens- und Futtermittelanalyse werden hier durchgeführt: "Wir sorgen für die Sicherheit der Lebensmittel – und zwar mit einer Vielzahl an Tests", erklärt Rohrer die Tätigekit. Bei Biomin liegt der Großteil der Forschung im Bereich der Schimmelpilzgifte, der Nachweis dieser im Getreide und wie man diese inaktivieren kann, das sei die Kompetenz von Biomin, so Vizepräsidentin Binder.
Strom vom Dach
In einer ganz anderen Sparte bewegt man sich bei der Firma Just in Zeiselmauer, die knapp 120.000 Euro an EU-Mittel abgeholt haben. Leicht war das nicht, erklärt Vorstand Christian Leistner-Mayer. Denn dazu muss das Projekt vollständig geplant sein, alle Offerte müssen vorliegen, ebenso wie die behördlichen Genehmigungen. Und das hat das Unternehmen geschafft, die Photovoltaikanlage wurde auf dem Dach der Produktionshalle angebracht. Knapp zwei- von dreitausend Quadratmetern sind mit den Paneelen belegt, 900 Megawattstunden Strom werden jährlich produziert. Was nicht gebraucht wird, wird ins Netz eingespeist. Ein Großprojekt ist die Renaturierung der Traisen – die Bezirksblätter haben ausführlich berichtet. Hier sind im Rahmen des EU-LIFE Projektes knappe 5,3 Millionen Euro in die Region geflossen.
EU-Projekte in der Region Tulln
10.264.872,90 € an EU-Fördergeldern: Romer Labs: Testmethoden zum Nachweis von Lebensmittelallergenen: 615.647 Euro; Biomin Holding GmbH: Futtermittelzusatzstoff wird entwickelt: 2.005.844 €. Just Leitern AG: Photovoltaik-Anlage: 119.535 €; Klimagrün: 324.736,40 €; EDUGARD: Bildung für Kinder & Pädagogen: 464.284,90; HARDIS: Mechanischer Aufschluss von Laubholz: 451.822,61 €; Hochwasser: EU-LIFE Traisen: 5.297.173 & Fischwanderhilfe Greifenstein: 985.830 €.
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