Fünfer bis Matura ausbessern
Kein Klassenwechsel: Schüler durch Modularisierung weiter im Verband der Freunde
Bisher mussten Schüler mit einer negativen Jahresbeurteilung ein ganzes Schuljahr wiederholen. Beim Modulsystem muss der Fünfer erst bis zum Antritt der Reifeprüfung ausgebessert werden.
TULLN (kaze). „Ich sehe die Umstellung auf ein neues System kritisch“, erzählt Lucas Toth, der derzeit die 4. Klasse der HAK Tulln besucht. „Einige meiner Freunde, die die Abendschule besuchen, sagen zwar, dass das System ‚leiwand‘ sei, doch schlussendlich wird es schwieriger werden, sich die Fünfer auszubessern.“ Dem pflichtet auch Josipa Rajkovaca bei: „Manche werden erst vor dem Reifeprüfungsantritt die Auswirkungen erkennen“, befürchtet die Schülerin.
Künftig sollen Schüler der AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen nur dann eine Klasse wiederholen, wenn sie in mehr als drei Fächern negativ sind. In der Tullner Handelsakademie startet die Umstellung auf das neue System mit dem Schuljahr 2011/2012. Die HAK hat sich durch die Genehmigung des Schulversuches die Vorreiterrolle für Niederösterreich gesichert.
„Es wird für den Schüler keinesfalls leichter werden“, ist Direktor Peter Eisenschenk überzeugt, „da der Lehrstoff aufbauend zu betrachten ist. Die Modularisierung beginnt erst in der dritten Klasse“, weiß Eisenschenk. Über negativ abgeschlossene Module muss eine Prüfung abgelegt werden. „Allerspätestens bis zum Antritt der Reifeprüfung müssen jedoch alle Module positiv abgeschlossen werden“, informiert der Direktor. Der Vorteil des neuen Systems liegt seiner Meinung nach darin, dass der Schüler auch bei negativem Abschluss im Klassenverband bleiben darf, aber keineswegs muss. „Auch im neuen System besteht die Möglichkeit des Sitzenbleibens, wenn der Schüler will“, so Eisenschenk.
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