Gemeindebund-Riedl zu 150 Jahre Schulärzte:
„Höchste Zeit für Reform der Kinder- und Jugendgesundheitsversorgung"
Schulärzte waren in Vergangenheit unerlässlich – Heute ist das System weitgehend ineffizient und braucht umfassende Reform
GRAFENWÖRTH / Ö (pa). Anlässlich der gemeinsamen Festveranstaltung zu 150 Jahre Schularztwesen des Bildungs- und Gesundheitsministeriums, fordert Gemeindebund-Präsident Bürgermeister Alfred Riedl neuerlich eine Reform des Kinder- und Jugendgesundheitssystems:
„Die Schulärzte haben im letzten Jahrhundert einen großen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Kinder geleistet. Aber heute ist dieses System nicht mehr zeitgemäß und braucht eine umfassende Reform.“
Die öffentlichen Debatten in den letzten Wochen haben wieder einmal gezeigt, wie groß der Handlungsbedarf bei der Kinder- und Jugendgesundheit ist. „Anstatt ein altes System in ihren alten Strukturen weiter zu verfestigen, ist es dringend an der Zeit einen breiten Dialog zu starten und dabei offen über die Vorschläge des Gemeindebundes zu diskutieren“, betont Alfred Riedl. Diese Debatte soll unter Einbeziehung von Ärzten, Schulpsychologen, Eltern, Pädagogen, Gemeinden, Bund und Ländern geführt werden.
Erweiterung des Mutter-Kind-Passes
Konkret geht es dem Österreichischen Gemeindebund um die Erweiterung des Mutter-Kind-Passes zu einem Kinder- und Jugendgesundheitspass mit periodischen Vorsorgeuntersuchungen inklusive Impfprogramm und die Einrichtung von interdisziplinären Teams mit Ärzten, Psychologen, Sozialarbeitern und Stützkräften unter Koordinierung der Bildungsdirektionen.
Gemeindebund-Präsident Riedl appelliert – mit Blick auf die Diskussion um die Schulärzte-Verordnung - auch an das Gesundheitsministerium, die Ergebnisse der Evaluierung des Schularztsystems abzuwarten:
„Die neue Bundesregierung soll die Möglichkeit haben ein neues, modernes, bundesweit einheitliches Modell für die Kinder- und Jugendgesundheitsvorsorge auf den Weg zu bringen. Eigentlich hätte ja die Verordnung schon vor mehr als einem Jahr erlassen werden müssen, weswegen ich den Druck aus dem Ministerium nicht verstehen kann. Diese Verordnung würde der neuen Bundesregierung nur Steine in den Weg legen.“
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