Tulln: Platz für 65 Container
Sondersitzung zum Thema Flüchtlingshilfe: TVP, SPÖ und Grüne beschließen fünf Standorte. TOP ist gegen die Containerdörfer.
STADT TULLN. Hundert geflüchtete Personen sollen in Tulln Platz finden, wofür das Land NÖ Wohncontainer zur Verfügung stellt. Auf welchen Grundstücken, die unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden, entschied der Stadtrat (siehe "Die Standorte").
Politik muss Vorbild sein: "Wir verstehen die Sorgen und Ängste der Bürger, aber wir müssen der menschlichen Pflicht nachkommen", sagt Stadtchef Peter Eisenschenk (TVP).
Humanitärer Beitrag
Auch die Grünen und die SPÖ tragen die Entscheidung mit. SP-Stadtrat Harald Wimmer meint: "Land und Bund können jederzeit Flüchtlinge bei uns einquartieren. Dies zu verhindern wird nicht gelingen." "Wir müssen einen humanitären Beitrag leisten. Wir hätten uns zwar gewünscht, dass man auf Container verzichtet, aber Wohnungen kann man so schnell nicht auftreiben", sagt Grünen-Chefin Liane Marecsek. "Es gibt genügend leerstehende Betriebsgebiete, wo Flüchtlinge untergekommen wären", kritisiert TOP-Stadtrat Ludwig Buchinger und wirft der Bürgermeisterpartei vor, zu spät auf Herbergsuche gegangen zu sein. Auch die Bevölkerung hätte eingebunden werden sollen. Er stimmte gegen die Containerdörfer.
Voraussichtlich ab 20. Oktober werden die Asylwerber eintreffen – die Grundstücke für die Boxen werden unentgeltlich zur Verfügung gestellt, die einmaligen Kosten für die Infrastrukturanbindung belaufen sich auf 45.000 Euro.
Zur Sache: Für hundert geflüchtete Personen werden an jedem der fünf Standorte je zehn Container à 2 Personen sowie je drei Sanitärcontainer pro Standort errichtet.
1. Frauenhofen: Privatgrundstück Starkl; 2. Pfarrgarten St. Stephan; 3. Parkplatz St. Severin; 4. Agrana Josef-Reither-Straße; 5. Langenlebarn: Ende der Tulbingerstraße.
Am 6. Oktober findet hierzu um 19 Uhr im Atrium eine Infoveranstaltung statt.
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17.9.2015: In der Bezirkshauptstadt sollen hundert geflüchtete Personen Platz finden, das Land NÖ stelle dafür Wohncontainer zur Verfügung – wie die Bezirksblätter im Artikel: "Flüchtlingsdrama: Hilfsbereitschaft der Tullner ist groß" berichtet haben. Stadt-Chef Peter Eisenschenk (TVP) spricht sich jedoch für eine "sozial verträgliche Lösung aus" und will die Container im Gemeindegebiet verteilen.
Welche Plätze nun für die insgesamt fünf Standorte ins Auge gefasst wurden, darüber wird morgen diskutiert. Eisenschenk hat eine Sondersitzung des Stadtrates einberufen und "da müssen sich nun auch die anderen Parteien deklarieren". Bis dahin werde man noch ein "optimales Paket schnüren", bereits im Vorfeld habe man viele Varianten angefacht. Mit der Aufsplittung der Wohncontainer auf die angeführten fünf Standorte wolle man lagerartige Zustände vermeiden, in der Hoffnung, dass man die geflüchteten Personen besser integrieren könne.
Mehrere Containerdörfer in NÖ geplant:
Hier geht's zum ORF-Artikel.
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