Arbeiterkammer Tulln

1,9 Millionen für die Mitglieder erkämpft

TULLN/NÖ. Kurzarbeit, Kündigungen, (nicht eingehaltene) Wiedereinstiegsgarantien: rund um diese Thema reihen sich einige Unsicherheiten, die die Arbeiterkammer in den vergangenen Monaten beschäftigten.

Beratung gefragt

"Mehr als 6.300 Menschen haben mit uns Kontakt aufgenommen", erzählt Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Günter Kraft. "Dabei ging es manchmal nur um rasche Auskünfte und Informationen zu Kurzarbeit, Homeoffice oder Kündigung. In knapp 3.000 Fällen allerdings wurde die weitergehende Beratung durch AK-Experten in Anspruch genommen."

Mit 1.754 telefonischen Anfragen liegt die Arbeiterkammer deutlich über dem Vorkrisenniveau. Auch die E-mails wurden mehr, persönliche Kontakte hingegen sanken, auch bedingt durch die Lockdowns.

Knapp 1,9 Millionen Euro erkämpfte die Arbeiterkammer für ihre Mitglieder im Bezirk Tulln im ersten Halbjahr 2021, der Großteil waren Nachzahlungen ausstehender Löhne, nicht bezahlte Urlaubs- oder Kündigungsentschädigungen und vorenthaltene Abfertigungen.

Gesetzgeber gefordert

Mehr Klarheit in den Regelungen wünscht sich AK-Kammerrat Josef Wiesinger von der Regierung, was Themen wie Maskenpflicht, Impfen etcetera betrifft. Ein weiterer Wunsch: bessere Möglichkeiten zur Kündigungsanfechtigung für Arbeitnehmer. "In der Privatwirtschaft darf immer ohne Grund gekündigt werden, das ist vielen Menschen gar nicht bewusst."

Online-Impulse

"Einiges hat sehr gut funktioniert, über neue digitale Möglichkeiten", bilanziert Kraft. Webinare zu Berufsausbildung, Lehrverhältnis und (Pflicht-)Praktika wurden gut angenommen. "Damit haben wir auch die Eltern erreicht, die sonst in den Schulvorträgen außen vor waren", sieht er Vorteile.

AK Tulln Jänner-Juni 2021:

In der Bezirksstelle Tulln angedockt ....................................6.301

Konkrete Beratungen in Problemfällen ...............................2.971

Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht ..............1.451.589 Euro
Davon Insolvenzvertretung....................................... 471.335 Euro

Für die Mitglieder insgesamt erreicht.................... 1.874.699 Euro