Viktualia Award 2019
Erfolgsprojekte gegen Lebensmittelverschwendung – Tullner nominiert

- Andreas Schlüsselberger wurde für den Award nominiert.
- Foto: BMNT/Christian Husar
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Bundesministerin Maria Patek verlieh am 22. November 2019 im Marmorsaal des BMNT den Viktualia Award 2019, den ersten österreichischen Preis für einen besseren Umgang mit Lebensmitteln.
ZWENTENDORF / BEZIRK / Ö (pa). Der Viktualia Award wurde heuer zum fünften Mal im Rahmen der Initiative „Lebensmittel sind kostbar!" vergeben. Mit ihm werden Projekte für einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebensmitteln ausgezeichnet.
Alle prämierten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie Konsumentinnen und Konsumenten gegen den Wegwerf-Trend vorgehen können. Ziel der Initiative "Lebensmittel sind kostbar!" ist es, Lebensmittelabfälle entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachhaltig zu reduzieren. Viele Projekte zeigen bereits vor, wie dies gelingen kann. Die ausgezeichneten und nominierten Projekte des VIKTUALIA Award 2019 sollen zur Nachahmung anregen und weitere Maßnahmen inspirieren.
Gemüsedirekt.at - Nachhaltiges Nutzen
Von den vielen Einreichungen hat eine Fachjury Projekte gekürt, auch jenes von Andreas Schlüsselberger, der in der Kategorie Landwirtschaft und Regionale Projekte mit "Gemüsedirekt.at: Nachhaltiges Nutzen von Gemüse" nominiert wurde. Lediglich die Seminarbäuerinnen Österreich mit „Schule trifft Bauernhof: Aktionstag der Bäuerinnen“ konnte die Jury mehr beeindrucken.
Aber nominiert ist nominiert:
"Und das ist für mich eine große Auszeichnung und zugleich eine Bestätigung meiner Arbeit"
, sagt Landwirt Schlüsselberger gegenüber den Tullner Bezirksblättern.
Warum wurde Gemüsedirekt nominiert und ausgezeichnet?
"Lebensmittel werden Tag für Tag einfach verschwendet, weil zuviel eingekauft wird, oder das Produkt einfach nicht schmeckt, wie es vorher im Geschäft noch aussieht. Zum Thema Aussehen: Laut EU muss jede Karotte, Gurke sowie anderes Gemüse eine gewisse Norm aufweisen. Bereits auf dem Feld des Erzeugers/Bauern, wird das am Feld ausgesucht und verbleibt am Feld als Abfall. Im Prinzip ist es doch egal, ob die Karotte bei der Ernte beschädigt wird, die Gurke krumm wächst, oder ein anderes Gemüse einfach einen Schönheitsfehler hat. Das Gemüse schmeckt deswegen nicht anders, als wenn man es im eigenen Garten anbaut und erntet. Viele Menschen wären froh, wenn sie dieses Gemüse bekommen würden - daher mein Appell, dass Besucher nach der großen Ernte, mein Gemüse ausserhalb der EU Norm, frei von meinem Feld ernten zu können. Mir ist es lieber ich verschenke mein restliches Gemüse zum selberernten, anstatt es in den Boden einzuarbeiten und ein Vorrat für Mäuse am Feld werden soll - Zudem ist manchen Menschen mit wenigem Reichtum sehr geholfen.
Ein wichtiges Thema für meine Auszeichnung war auch, Kinder miteinzubinden, Gemüse greifen und schmecken zu lassen und das vor Ort am Feld. Wenige Kinder wissen, dass es keine lilagefärbte Kuh auf österr. Alpen gibt, demnoch wird einem Kind das im Kindergarten oder Fernsehen beigebracht. Einem Kind wird aber nicht beigebracht, wie eine Karotte im Boden wächst, was man alles damit machen kann (Suppe, Sirup, Eingelegtes uvm.). Hierzu fordere ich schon im Kindergarten, kleinen Kindern nahe zubringen, was Gemüse überhaupt bedeutet, bzw. das unschönes Gemüse weil es nicht der Norm entspricht genauso gut schmeckt, wie jenes aus der Norm.
Dem jedoch intensivst vorzubeugen, habe ich mein Projekt in der Kategorie "Landwirtschaft und Regionale Projekte" mit dem Schwerpunkt "Nachhaltiges Nutzen von Gemüse" beim Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus eingereicht. Unter 65 Teilnehmer in meiner Kategorie, wurde ich für eine Auszeichnung nominiert. Leider hat es für die ganz große Auszeichnung nicht gereicht, jedoch wurde mein Projekt im Bundesministerium von Bundesministerin Marina Patek sehr gelobt", zieht Schlüsselberger Resümee.


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