Prekäre Lage
Modehandel kämpft ums Überleben: Ohne Kaufkraft, keine Zukunft
Kein stationärer Handel – keine lebendigen Ortskerne. WKNÖ-Vizepräsidentin und Branchensprecherin Nina Stift appelliert an Konsumenten: „Kaufen im Ort sichert Arbeitsplätze und Lebensqualität“.
TULLN (pa.) Die Lage ist ernst. Während sich die Stimmung im NÖ Handel langsam etwas aufhellt, bleibt die Situation in der Modebranche weiterhin angespannt. „Corona hat im Schuh- und Textilhandel deutliche Spuren hinterlassen. Der Branche droht eine Pleitewelle, erste Marken verschwinden bereits“, weiß WKNÖ-Vizepräsidentin und Branchensprecherin Nina Stift, die selbst ein traditionsreiches Modehaus in Tulln betreibt. „So verzeichnet der Modehandel im Juni diesen Jahres ein Umsatzminus von fast 20 Prozent im Vergleich zum Juni 2019. Im Schuh- und Lederwarenhandel sind es minus 17 Prozent“, nennt Stift die aktuellen Zahlen.
Lebendige Ortskerne statt Geisterstädte
Das Schicksal der vielen großen und kleinen (Mode-)Händler im Land liegt vor allem auch in der Hand des Konsumenten. „Unsere Betriebe sind darauf angewiesen, dass die Menschen im stationären Handel vor Ort einkaufen“, betont Stift und ergänzt: „Denn fehlt die Kaufkraft, haben die Unternehmer keine Zukunft.“
Während des Lockdowns gab es keine Innenstädte als Marktplätze und Handelszentren. Die Fußgängerzonen waren verwaist, die sonst so belebten Orte wirkten wie ausgestorben. „Wenn die Menschen nicht wollen, dass das Bild von Geisterstädten Alltag wird, müssen sie Solidarität zeigen und im stationären Handel kaufen. Damit unterstützen sie nicht nur die Händler, sondern tragen zum Gemeinwohl bei und helfen am Ende auch sich selbst. Denn die Branche ist ein wichtiger Arbeitgeber im Land, Lehrlinge werden ausgebildet und Wertschöpfung generiert. Das trägt zu Wohlstand und Lebensqualität bei“, appelliert Stift an die Solidarität und Vernunft der Konsumenten.
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