500. Hochwasserschutzprojekt: Niederösterreich sagt in Grafenwörth Danke
Seit dem Jahr 2002 wurden 500 Projekte realisiert, 270 Gemeinden sicherer gemacht und 870 Millionen Euro investiert.
GRAFENWÖRTH / NÖ (bt). 2002 und Hochwasser - diese beiden Schlagwörter bleiben in unseren Köpfen verknüpft. Seit der dramatischen Hochwasserkatastrophe hat sich in Niederösterreich viel getan: Bund, Land und Gemeinden haben in einem gemeinsamen Kraftakt 500 Hochwasserschutzprojekte realisiert und damit 270 Gemeinden sicherer gemacht. 870 Millionen Euro wurden über die vergangenen 15 Jahre investiert.
Diese imposanten Zahlen wurden am Mittwoch unter dem Titel "Niederösterreich sagt Danke" im Haus der Musik in Grafenwörth gefeiert. Geladen waren all jene, die an der Umsetzung der Schutzprojekte beteiligt waren und sind.
Bürgermeister berichten
"Das Wasser kann etwas, das wissen wir alle miteinander", sagt Rudolf Mayer, Bürgermeister von Raabs/Thaya der mit Anton Bodenstein, Bürgermeister außer Dienst von Weißenkirchen, Robert Meißl, Ortschef von Angern/March und Anton Gonaus von Kirchberg/Pielach über umgesetzte Projekte berichtet hat. An Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner richtet Mayer schließlich die Worte: "Ich hoffe, dass die Förderungen weiter so gut bleiben." Der Applaus der weiteren Bürgermeister unter den Gästen war ihm damit sicher.
Landeshauptfrau sagt Danke
"Bei den Budgetverhandlungen stehen bei Stephan Pernkopf immer an erster Stelle der Hochwasserschutz und die Feuerwehren. Da kämpft er wie ein Löwe", spielt Johanna Mikl-Leitner den Ball an ihren Stellvertreter weiter. Aber nicht ohne zuvor Worte des Dankes loszuwerden. "Ich bedanke mich bei jedem einzelnen der beteiligt ist. Ganz großes und herzliches Dankeschön", sagt sie in die Runde der Gäste und betont die vorbildliche Zusammenarbeit.
Im Publikum sind auch die Mitarbeiter der Wasserbau-Abteilung sowie der Wildbach- und Lawinenverbauung. "Man trifft sich zwar in der Region, aber ein landesweites Treffen in voller Anzahl hat es vorher noch nie gegeben", meint Stephan Pernkopf.
Niederösterreich in der Vorreiterrolle
"Das Team das wir in Niederösterreich haben, ist auch in anderen Ländern zum Muster geworden", freut sich Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner, der wie er sagt in den vergangenen Jahren sehr viel Leid gesehen hat, aber auch Dankbarkeit und Unterstützung. "Arbeitslos werden wir nicht werden", spricht er auch die Klimaveränderung an.
Ebenfalls auf Bewusstseinsbildung pocht Hausherr und Grafenwörths Bürgermeister Alfred Riedl. Denn trotz Prävention, seien wir vor solchen Ereignissen nie ganz sicher. "Ja, wir brauchen die Unterstützung. Wir können als Gemeinden in keinem einzigen Fall den Aufwand tätigen, der notwendig ist", betont auch er, als Gemeindebundpräsident, die enorme Bedeutung der eingespielten Zusammenarbeit. "Ich glaube schon, dass wir in Niederösterreich besonders gut aufgestellt sind", meint Riedl und veranschaulicht, welche Früchte die Präventionsarbeit schon getragen hat: 2002 hat das Hochwasser in der Marktgemeinde Grafenwörth einen Schaden von 46 Millionen Euro angerichtet, jenes nach Vollendung des Schutzes 0 Euro.
Mit neuer Kraft in die Zukunft
"Ich wünsche uns alles Gute, viel Erfolg und viel Kraft", schließt Landeshauptfrau Mikl-Leitner ab. Ein Teil dieser Kraft konnte dann beim gemeinsamen Mittagessen getankt werden. "Und ich danke dem Bürgermeister für die Gastfreundschaft, er zahlt ja auch die Hälfte", fügt sie hinzu, lacht aber gleich: "Nein, das stimmt eh nicht, sonst schmeckts ihm nicht."
Zur Sache
Mit dem Donau-Hochwasserschutz in Korneuburg konnte im September das 500. Hochwasserschutzprojekt seit 2002 eröffnet werden.
Bis 2023 sind weitere 160 Projekte geplant. Derzeit sind 70 in Bau, 25 werden abgeschlossen und 25 andere neu begonnen. Seit dem Jahr 2002 haben Bund, Land und Gemeinden 870 Millionen Euro verbaut. Bis alle Projekte abgeschlossen sind, braucht es 1,4 Milliarden Euro. Die Hochwasserschäden seit dem Jahr 2002 belaufen sich auf rund 1,2 Milliarden Euro.
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