Der "Frank Sinatra aus dem Wienerwald" (mit Video)
Gunther Frank hält nichts von "Larifari"-Liedern, er legt Wert darauf, Geschichten zu erzählen.
RIEDERBERG. Wenn er zu singen beginnt, meint man, Frank Sinatra steht vor einem. Aber es ist Gunther Frank, seines Zeichens Sänger, Komponist und Entertainer. Im Bezirksblätter-Interview erzählt er über seine Hobbys, spricht von seiner Leidenschaft und verrät, wann er zum Song Contest fahren wird.
Wollten Sie schon immer Sänger werden?
Nein, überhaupt nicht. Ich wollte immer Schiffskapitän werden, das hab ich immer schon gesagt. Dann hab ich mal bemerkt, okay, das ist dann doch nichts. Aber ich wollte immer alles haben. Riesenhaus, Riesenauto, das muss alles da sein. Aber das hat mit der Bühne gar nichts zu tun gehabt. Das ist irgendwann gekommen, als ich bemerkt habe, dass ich Stimmen imitieren kann.
Wie sind Sie darauf gekommen?
Durch Zufall, über drei Ecken hab ich jemanden kennengelernt, da waren wir schon zu fünft, ähnlich dem Format "Echt fett". Aber das hast dann halt in der Schublade und kann man nicht machen. Und wie geht es weiter? Das ist viel Arbeit, ein Freund, zugleich Profifilmer, der hat das alles gemacht und ... naja, hat sich dann aber zerschlagen.
Und die Realität?
Du schreibst Sketches und es bringt nichts. Und dann waren wir nur noch drei. Da stellten wir fest, dass unser Metier der Swing ist und wir haben 2002/03 begonnen Fuß zu fassen. Und haben auch schnell Auftritte bekommen, in der Queen Anne und in der Tenne auch noch. Ganz kurz noch. Dann hat sie zugesperrt. Nicht wegen uns, hoff' ich (lacht).
Und dann?
Radio, Silvesterpfad und viele große Firmen. Aber du merkst dann, es geht bis hierher und nicht weiter. Sinatra hat es alles schon gegeben, ich kling halt so ähnlich, das heißt, wie willst du eine CD verkaufen, wenn du ähnlich klingst. Daher auch die Entscheidung etwas Eigenes zu machen.
Eigene Songs kreieren? Geht das auf Knopfdruck?
Es gibt nur Pausen, wo ich mir denk', okay heute kann ich mich mal hinsetzen. Aber ich bin nicht der Mensch, der unbedingt eine Muse haben muss. Ich setz mich hin und dann fällt mir auch was ein.
Wie lange dauert es, bis ein Lied fertig ist?
Ich forme an dem Lied, etwa zwei Wochen und dann hab ich es. Aber dann musst du das wieder liegenlassen und dann geh ich es im Kopf durch oder spreche es durch. Und dann merkst, das es ein wenig gespreizt ist oder das es nicht passt.
Worauf achten Sie?
Bei den Texten bin ich sehr anspruchsvoll. Man muss Geschichten erzählen, so wie auch Udo Jürgens das tat. Das war kein Larifari, wie man das auf diversen Radiosendern hört.
Aber Jürgens hat den Song Contest gewonnen – ist das auch Ihr Weg?
Nein, glaub ich nicht. Wenn ich mir anschau', was heute gewinnt ... Das Gedudle was da gewinnt. Mein Favorit war Belgien, ohne großen Effekt, ohne Band, aber das war so gut. Das wurde 4. und das hör ich im Radio andauernd. Sollte es jedoch sein, dass sich der Song Contest wandelt, wenn sie gescheite Melodien und Texte haben wollen, dann bin ich da.
Zur Person
Gunther Frank ist 48 Jahre, seine Hobbys sind sein Haus, der Sport (Kraftkammer) sowie seine Musik und Oldtimer.
Nächster Auftritt: 23.09., 20 Uhr, Vindobona, 1200 Wien, Wallensteinplatz 6.
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