Der Wagram brennt: So kämpfen Winzer verzweifelt gegen den Frost

Alte Tradition: Räuchern gegen den Frost, um die jungen Triebe zu schützen. | Foto: Zeiler
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GÖSING / KÖNIGSBRUNN / FELS / FEUERSBRUNN. "Ich hol mir nur wärmere Schuhe – im Weingarten ist es kalt", sagt Toni Söllners Mutter, als sie gegen 4:45 Uhr ins Privathaus zurückkehrt.
Der Wagram brennt, die Winzer vor Ort versuchen die jungen Triebe an den Reben gegen den Frost zu schützen. Die Bezirksblätter waren mit dabei: Ein Lokalaugenschein. Die einzigen, die sich auf der Straße auf der Fahrt nach Gösing rumtreiben sind der Zeitungszusteller und ein Igel. Null Grad Celsius hat es in der Bezirkshauptstadt Tulln, -2 Grad Celsius am Wagram.

Thermometer immer dabei

Von der Ferne sieht man schon die Feuer auf dem Wagram, Nebel hüllt ihn ein. Es ist stockfinster, daher trägt Biowinzer Toni Söllner über seiner Haube noch eine Stirnlampe. Zehn Minuten Schlaf hatte er in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Der Stresspegel war hoch: "Nach drei Tafeln Schokolade zur Nervenberuhigung konnte ich sowieso nicht mehr schlafen", so fuhr er in den Weingarten, der Blick immer auf das Thermometer gerichtet. Der Bodenfrost war schon da, er schlug Alarm. Rund um sein Weingut, das 14 Hektar groß ist, wurde feuchtes Heu angezündet. Und jetzt kommt das große Hoffen, dass der Frost der Ernte nichts anhaben kann. "Montag auf Dienstag sind wir noch mit einem blauen Auge davongekommen", erzählt der 42-jährige, der sich sofort wieder auf seinen Traktor schwingt, um seine Runde zu drehen. Mit Ausfällen müsse man rechnen – das Thermometer zeigt -4 Grad Celsius an.

Sonnenaufgang: Jetzt wird's ernst

Dichter Rauch steigt auf und hüllt die Felder ein, in weiter Ferne ist ein Hubschrauber zu hören – Felser Winzer unter Horst und Gerhard Kolkmann haben sich zusammengeschlossen und wollen durch die Luftverwirbelung der Rotorblätter warme Luft auf den Boden bringen.
Gerade jetzt gegen 5.30 Uhr ist die gefährlichste Zeit – die Sonne geht auf, der Frost auf den Blättern lässt die Zellen zerplatzen, erlärt Söllner, der mittlerweile wieder retour ist. Ob sich der Aufwand gelohnt hat, das kann er erst heute Mittag (28.4.) mit Sicherheit sagen. Denn dann wird er die Reben auf Ausfälle prüfen.

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