Eschenrodung bringt neue Chance 
für Auwald

Gartenleiter Thomas Uibel vor einer kranken Esche. | Foto: Zeiler
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  • Gartenleiter Thomas Uibel vor einer kranken Esche.
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TULLN. Die Eschen in Europa werden seit Jahren zunehmend durch den Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus in ihrer Verbreitung und Entwicklung beeinträchtigt. Der Verursacher des Eschentriebsterbens, auch „Falsches Weißes Stengelbecherchen“ genannt, hat sich mittlerweile in 22 Ländern Nord-, Ost- und Mitteleuropas etabliert. Bei 25 Eschen auf der GARTEN TULLN wurden jetzt Schäden festgestellt. Aus Sicherheitsgründen müssen die vom Pilzbefall betroffenen Bäume geschlägert werden. Die 65 ökologisch gepflegten Schaugärten sind von den Maßnahmen nicht betroffen und laden wie gewohnt zum Entspannen und Verweilen ein.
Den Ursprung hat der Pilz Hymenoscyphus fraxineus - falsches weißes Stengelbecherchen – in Asien. Erste Schäden in Österreich traten im Rekordsommer 2015 in der Steiermark und dem südlichen Niederösterreich auf. Aktuell sind Eschen auf der GARTEN TULLN, Europas erste ökologischer Gartenschau, betroffen. „Zahlreiche Eschen in Niederösterreich sind bereits von dem Pilz befallen. Vor allem in den Auregionen von Klosterneuburg bis Tulln hat der Pilz in jüngster Vergangenheit für große Schäden gesorgt“, erklärt Landesrat Karl Wilfing: „Nach den bestätigten Verdachtsfällen auf dem Gelände der GARTEN TULLN müssen nun in einem ersten Schritt 25 Bäume geschlägert werden. Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher genießt oberste Priorität.“ Rund 10 Prozent der Eschen müssen aufgrund des Befalls weichen. Beim Bestand werden die Symptome in den kommenden Wochen von den Expertinnen und Experten der Stadtgemeinde Tulln und der GARTEN TULLN genau begutachtet. „Darüber hinaus wollen wir versuchen, die noch gesunden Eschen zu erhalten. Aus diesem Grund stellen wir unser Gelände einem Forschungsprogramm der Universität für Bodenkultur zur Verfügung“, so Wilfing.

Zusätzliche Begutachtungen

Jährlich wird jeder Baum auf dem Gelände der GARTEN TULLN und ihrem Umfeld durch die Stadtgemeinde Tulln geprüft. Bei einer zusätzlichen Begutachtung im Juni wurden Symptome von Pilzbefall identifiziert. Durch den Befall mit dem Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus sterben mit Fortdauer der Erkrankung die Seitentriebe ab. Den Befall der Esche erkennt man an den bräunlichen Nekrosen an den Blättern, vorzeitigem Blattfall und der Kronenverlichtung. Besonders charakteristisch sind die lange Zeit am Trieb verbleibenden Blattstiele. Im Falle des Befalls kommt es binnen weniger Jahre zum Absterben der gesamten Pflanze. „Auf dem Gelände, wie im gesamten Stadtgebiet, prüfen wir jeden Baum einzeln. Jene durch den Pilzbefall erkrankten Bäume müssen gefällt werden. Von einer flächendeckenden Rodung, wie andernorts üblich, sehen wir ab. Aktuell besteht jedenfalls keine Gefahr für die Besucherinnen und Besucher“, so Bürgermeister Peter Eisenschenk.

Schaugarten-Pflanzen sind gesund

Der Besuch der 65 Schaugärten auf der ersten ökologischen Gartenschau Europas ist uneingeschränkt möglich, wie auch Franz Gruber, Geschäftsführer der GARTEN TULLN versichert: „Die Pflanzen in den Schaugärten sind vom Pilzbefall nicht betroffen und präsentieren sich den Gästen weiter in der gewohnten Qualität und Vielfalt. Bedauerlicherweise wird sich das Erscheinungsbild in den Randbereichen, insbesondere auf der Bauminsel, im Weidendickicht oder am Spielplatz, aufgrund der zu erwartenden Eingriffe zwangsweise ändern.“
Für eine Neuaufforstung und Attraktivierung des betroffenen Gebietes erarbeiten die Stadtgemeinde Tulln und DIE GARTEN TULLN in den kommenden Wochen konkrete Pläne. „Bei der Aufforstung wollen wir diese neue Chance durch das Eschen-Sterben nutzen und jedenfalls eine standorttypische Hartholzau mit heimischen Gehölzen schaffen. Damit wird das Ökosystem gestärkt, denn heimische Pflanzen und Bäume sind resistenter gegenüber Krankheiten“, stellt Wilfing fest. Durch die Pflanzung von nicht standortgerechten Bäumen, vor allem nach dem zweiten Weltkrieg, ging der ursprüngliche Charakter verloren, den es jetzt wieder herzustellen gilt. Auf der Auwaldinsel sollen Wiesen- und Forschungsflächen etabliert werden.
Bei Fragen stehen den Besucherinnen und Besuchern am Gelände das Gärtnerteam jederzeit zur Verfügung.

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