Finnentest: Kameraden für Einsatz gewappnet (mit Video)
Leistungstest für Atemschutzträger: Bezirksblätter-Redakteurin Karin Zeiler schlüpft in Feuerwehruniform.
SIEGHARTSKIRCHEN. Sie gehen durch's Feuer, versuchen Menschen aus prekären Situationen zu retten – die Kameraden der Feuerwehren setzen bei vielen Einsätzen ihr eigenes Leben auf's Spiel. Die Ausbildung der Silberhelme ist hart – ein Bereich davon ist der sogenannte Finnentest, der für Atemschutzträger verpflichtend ist (siehe "Zur Sache"). Das ließen sich die Bezirksblätter nicht entgehen und waren hautnah dabei, Redakteurin Karin Zeiler schlüpfte dazu in die Uniform.
Fünf Stationen bewältigen
Ein Schutzanzug, eine Jacke, Haube, Helm, Sauerstofflasche, Handschuhe und – wären 39-er dabei gewesen, dann wär sie auch noch in die entsprechenden Sicherheitsschuhe geschlüpft. So ausgestattet mussten insgesamt fünf Stationen bewältigt werden, nämlich 100 Meter gehen, 100 Meter mit einem Gewicht von 16 Kilogramm gehen, 180 Stufen steigen, Reifen schlagen, Hindernisparcour bewältigen und zu allerletzt musste noch ein Schlauch aufgerollt werden. Das ganze aber flott, denn der gesamte Test muss schließlich innerhalb von 14,5 Minuten bewältigt werden.
Jetzt geht's ans Eingemachte
Gut gelaunt und voll motiviert ging es los, die ersten beiden Stationen wurden schnell bewältigt, bei den Stufen ging's dann schon ans Eingemachte. "Ihr habt ein gutes Tempo", war zu vernehmen. 37, 38, 39 – wurde zu Beginn noch bei jeder einzelnen Stufe mitgezählt, das hörte jedoch schnell auf, denn das Herz pochte, der Atem wurde schneller. Die Zeit passt, ein paar Sekunden zum Verschnaufen und schon ging's zum Reifen. Durch den Schlag des 6 Kilo-Hammers musste das 47 Kilo-Gerät drei Meter weit bewegt werden. Auch wenn die Redakteurin im Vorfeld noch große Töne spuckte, das änderte sich spätestens bei dieser Station. "Schlag in die Mitte", hieß die Anweisung. "Aber wie denn? Mit den Handschuhen hat frau doch gar kein Gefühl". Schnell brannten die Muskeln, ein Ding der Unmöglichkeit, dieses Monster zu bewegen. Beim Hindernisparcour über Holzlatten und unten durch war in der zweiten Runde Schluss. Das Drübersteigen war nicht das Thema, auch nicht das Durchrobben, ohne die Latte zu verrücken. Aber das Aufstehen hatte es in sich. Fazit: Zeiler ist durchgefallen. Nicht so jedoch die Kameraden der FF Sieghartskirchen, die viel mehr als nur alles gegeben haben. Der Test blieb der Redakteurin in Erinnerung, auch zwei Tage drauf war der Muskelkater in Beinen und vor allem Oberarmen bei jeder Bewegung spürbar.
Zur Sache:
Der Finnentest ist ein jährlicher Leistungstest für Atemschutzträger gemäß Dienstanweisung 1.5.3 des NÖ Landesfeuerwehrverbandes zur Durchführung der Atemschutztauglichkeit. Ausgearbeitet wurde dieser Test in Finnland, daher rührt auch der Name.
Hier geht's zum Video.
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