Geplantes Stadtzentrum St. Andrä-Wördern polarisiert
Megaprojekt leitet laut FPÖ die Urbanisierung St. Andrä-Wörderns ein.
STAW (bt). In Wördern wird eifrig am neuen Ortszentrum geplant: Am Areal des Sportplatzes, der angrenzenden Freifläche und des Bauhofes sollen rund 250 Wohneinheiten, Büroräume, Geschäfte und Gesundheitseinrichtungen entstehen. Sportplatz und Bauhof sollen dafür ins Gewerbegebiet wandern. Am Samstag findet das fünfte und letzte offene Atelier, bei dem sich auch Bürger einbringen können, statt. Am 15. März wird der Masterplan für das Projekt präsentiert.
"Bei einem Projekt derartiger Reichweite wäre eine bindende Befragung der Bevölkerung – zumindest in der Katastralgemeinde Wördern – anzudenken", kritisiert FPÖ-Gemeinderat Markus Kolar, der sich nicht mit dem "offenen Atelier" begnügen will: "Das ersetzt nicht die Klärung, ob es die Menschen grundsätzlich wollen oder nicht." Anders sieht das ÖVP-Bürgermeister Maximilian Titz, der auf die rege Teilnahme der Bürger verweist.
Urbanisierung befürchtet
Die FPÖ St. Andrä-Wördern pocht hingegen auf Bodenschutz und spricht sich gegen eine Urbanisierung samt Verkehrszunahme aus. Einen entsprechend hohen Bedarf an Wohnungen sieht man in der Partei nicht. "Daraus erkennt man klar und deutlich, dass hier Wohnraum für großflächigen Zuzug organisiert wird", meint Kolar. Er fordert: "Zuerst soll die bereits angedachte nötige Verlegung des Bauhofes durchgeführt werden, erst danach soll die unter dem Stichwort ,Bodenrecycling' frei gewordene Fläche für den Bedarf an leistbaren Gemeindewohnungen, maximal 50, verbaut und genutzt werden."
Bürgermeister Maximilian Titz reagiert mit einem aktuellen Beispiel: Die geplante Wohnhausanlage in der Tullnerstraße, nahe der Avanti Tankstelle, soll im Endausbau 18 Wohneinheiten umfassen. "Wenn wir Glück haben, ist der Bau 2020 fertig. Schon jetzt haben wir nachweislich in unseren Vormerkungen 98 Anmeldungen", so Titz. Laut ihm sehen die aktuellen Pläne im entstehenden Zentrum maximal 250 Wohnungen vor . "Die werden wir nicht von heute auf morgen haben, das wird in Bauabschnitten geregelt", verweist er auf die Bedarfsanpassung.
Debatte um neuen Sportplatz
"Zusätzlich ein Neubau einer kompletten neuen Sportanlage ist zurzeit finanziell kaum verkraftbar, dadurch wäre kein Spielraum mehr für geförderte und daher leistbare Wohnungen", befürchtet der FPÖ-Gemeinderat.
Der Verlegung können allerdings auch große Vorteile abgewonnen werden: "Wir haben jetzt einen alten Sportplatz, der nicht so gut beieinander ist, mitten in der Ortschaft. Draußen würde eine moderne Anlage enstehen und der Sportverein könnte seinen Veransaltungen abhalten ohne jemanden zu stören", so der Ortschef.
Zur Sache
Das 5. offene Atelier findet am 17. Februar von 8 bis 13 Uhr im Gemeindeamt Wördern statt.
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