Innovationspreis für Tullner Bibelgarten
Platz Zwei beim "Innovationspreis Gartentourismus Niederösterreich"
TULLN (pa). In der Diözese St. Pölten freut man sich über eine besondere Auszeichnung, die der Bibelgarten bekommen hat, der in „Die Garten Tulln“ beheimatet ist. Mut zu Neuem, Kreativität und visionäres Gedankengut waren die verbindenden Elemente beim „Innovationspreis Gartentourismus Niederösterreich“, der in Bad Vöslau vergeben wurde. Einen innovativen „grünen Daumen“ bewiesen die Siegerprojekte: Platz Eins ging an das Projekt des Unternehmens „Sonnentor“, Platz Zwei an den Bibelgarten. Das Preisgeld betrug 6.500 Euro.
Kirche an einem ungewöhnlichen Ort erleben
In dem Projekt Bibelgarten wird das Thema Garten aus biblischer Perspektive betrachtet: Pflanzen und Symbole verweisen auf biblische Schriftstellen, Plätze laden zum Innehalten und Verweilen ein, Veranstaltungen zu christlicher Spiritualität finden im Garten ihren Ort. „Der Bibelgarten fügt der 'Garten Tulln' einen neuen Aspekt hinzu, das Thema Kirche wird an einem ungewöhnlichen Ort erlebbar gemacht", berichtet Karin Hintersteiner vom diözesanen Bibelreferat, die, gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen, für den Bibelgarten verantwortlich ist. Damit können unter anderem auch neue Zielgruppen angesprochen werden.
Der "Innovationspreis Gartentourismus Niederösterreich"
Tourismuslandesrätin Petra Bohuslav: „Die Projekte zum ‚Innovationspreis Gartentourismus Niederösterreich‘ überzeugten eindrucksvoll mit ihrer Umsetzungs- und Realisierungsqualität. Ziel dieser Auszeichnung ist es, gartentouristische Projekte zu fördern und somit unserem Innovationsanspruch in Niederösterreich gerecht zu werden, aber auch unseren Gästen immer wieder neue, interessante Angebote im Ausflugstourismus anzubieten.“ Seit dem Jahr 2014 sorgt der „Innovationspreis Gartentourismus Niederösterreich“ für eine deutliche Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit rund um die florierenden Gärten und Parks im Land. Ein zentrales Thema im Bewerbungsprozess war die Schärfung des Bewusstseins für einen nachhaltigen Umgang mit der Natur.
Zur Sache
Der Tullner Bibelgarten, der 2016 eröffnet wurde, ist eines der Herzstücke der diözesanen Initiative „Bibel.bewegt“, die von 2014-2016 lief. Die ersten Veranstaltungen, die auf dem 210 Quadratmeter großen Areal stattfanden, zeigten durchwegs Erfolg. Viele der 200.000 jährlichen „Garten Tulln“-BesucherInnen schauten auch beim Bibelgarten vorbei.
Der Bibelgarten bietet einen Leseplatz in Buchform, wo die Heilige Schrift für die persönliche Lektüre bereitgestellt wird, kleine Taschenbibeln können auch mit nach Hause genommen werden. Weiters wurde ein Begegnungsplatz errichtet. Dieser zentrale Platz ist zur Hälfte mit einer Mauer umschlossen, die an verschiedene Bibel-Erzählungen erinnert, in denen es gilt, Mauern mit Gottes Hilfe zu überwinden. Im Zentrum des Platzes steht ein Fischmosaik, das Zeichen der ersten Christen war. Der Platz ergibt sich aus einer Kreuzform mit dem Gedanken: Christus, der Grund auf dem die Christen stehen. Zwölf Holzstämme dienen als Sitzplätze, diese stehen symbolisch für die zwölf Stämme Israels sowie die zwölf Apostel. Die Stämme solle zeigen: Gott ruft zur Gemeinschaft. Ein Sonnensegel verweist auf ein Zelt und erinnert an die nomadische Zeit des Volkes Israel. Viele Pflanzen im Garten spielen schon in der Heiligen Schrift eine große Rolle: etwa der Feigenbaum, die Palme, Granatapfel, Olivenbaum, das Getreide oder der Weinstock. Die Bibel ist voll von Gartengeschichten in denen Gott dem Menschen begegnet. Gott ist der Gartenplaner und der umsichtige Gärtner, der den Menschen mit hinein in diesen Garten nimmt und ihm Verantwortung überträgt. Im Bibelgarten werde versucht, die biblische Botschaft aus einer ganz anderen Perspektive den Besucher/innen nahe zu bringen. Der Bibelgarten beherberge Pflanzen und Bäume, die in den biblischen Erzählungen vorkommen und somit das Urbild eines fruchtbaren, den Menschen ernährenden Raumes aufgreifen. Pflanzen werden als Bestandteil des täglichen Lebens in den Geschichten der Bibel erwähnt oder gleichnishaft verwendet. Diese Erfahrung holt der Bibelgarten in die Gegenwart. Symbole und gestalterische Elemente laden zu Begegnung mit sich selbst, mit anderen Menschen und mit Gott ein.
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