Pfarrgemeinderäte bei Dankfest des Landes NÖ

Foto: Wolfgang Zarl
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BEZIRK TULLN / NÖ (pa). Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner lud die niederösterreichischen Pfarrgemeinde- und kirchenräte zu einer musikalisch-literarischen Feierstunde ins St. Pöltner Festspielhaus. Damit wolle sie den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz danken. Die Dankfeiern am Nachmittag und am Abend besuchten 2.400 Pfarrmitarbeiter/innen, auch evangelische Gemeindevertreter/innen waren vertreten. Von kirchlicher Seite nahmen Kardinal Schönborn, Bischof Klaus Küng, die Weihbischöfe Anton Leichtfried und Stephan Turnovszky sowie mehrere Bischofsvikare und Äbte teil.

Entwicklung des Ehrenamtes

Im Mittelpunkt der Feierstunde standen die Bedeutung des Ehrenamtes, die Ökumene – anlässlich des Jubiläums 500 Jahre Reformation – und das Thema Jugend. Bischof Klaus Küng zeigte sich „zuversichtlich“, was die Entwicklung des Ehrenamtes in der Kirche betrifft: „Wenn es draußen kalt wird, kommen alle dorthin, wo das Feuer brennt.“ In jeder Pfarre, die er besuche, gebe es Menschen, denen Glaube und Kirche ein großes Anliegen sei. Deshalb sei er überzeugt, „dass wir auch in Zukunft Menschen finden, die sich engagieren, auch wenn wir uns jetzt in einer schwierigen Phase befinden“. Damit die Familien, die Gemeinden und das L and christliche bleiben, müsse jeder einzelne etwas dazu beitragen, so Küng. Weihbischof Turnovszky betonte, dass das Ehrenamt in der Kirche schon immer der „Normalfall“ sei, die Hauptamtlichen hingegen seien eigentlich ein „Sonderfall“. „Das Ehrenamt ist nicht nur unverzichtbar, es ist konstitutiv, auf ihm fußt die Kirche.“

Gemeinsame Gebete

Kardinal Schönborn sagte, die Ökumene sei unumkehrbar, evangelische und katholische Kirche hätten gelernt, dass man nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten müsse. Kardinal Schönborn stellte auch die Frage, wie die Orte ohne die Nächstenliebe der Pfarren ausschauen würden, über sie würde das Evangelium erfahrbar gemacht werden. Der St. Pöltner Weihbischof Leichtfried sagte, die katholische Kirche könne von der evangelischen lernen. Es sei gut, dass es in der letzten Zeit so viele Begegnungen und gemeinsame Gebete gegeben habe, aber man wisse manchmal noch immer zu wenig voneinander. Der niederösterreichische Superintendent Lars Müller-Marienburg verwies auf das große Interesse von katholischen Bildungseinrichtungen im letzten Jahr über das Wissen zur evangelischen Kirche. Er sei etwa gefragter Referent beim Katholischen Bildungswerk gewesen, so Müller-Marienburg. Umgekehrt habe er es geschätzt, dass katholische Kirchen für evangelische Groß-Gottesdienste hätten verwendet werden können.

Ideen in der Jugendarbeit

Die drei Kirchenvertreter gingen weiters ausführlicher auf das Thema Jugend ein. Weihbischof Leichtfried sagte, die Kirchen müssten helfen, Jugendlichen „Geschenk des Glaubens zu vermitteln“. Freilich werde schon viel gemacht, wenn er etwa an die erfolgreiche Arbeit der diözesanen Jugendhäuser denke. Kardinal Schönborn ist es wichtig, Ideen in der Jugendarbeit zu haben. Wir müssten jedenfalls aufmerksam auf die Lebensbedingungen junger Menschen sein. In seiner Jugend habe man sofort einen Job bekommen, den man das ganze Berufsleben über ausüben habe können. Die Zeiten hätten sich geändert, was es brauche, sei „ein selbstloses Interesse an der Jugend“, sowie Ideen und ein echtes Hinhören. Aus Sicht von Müller-Marienburg könnten Jugendliche in der Kirche die Möglichkeit finden, Sinnvolles zu tun. Was die Kirchen von anderen unterscheiden, sei weiters – neben dem Sinnstiftenden – die Beziehung zu Gott und zu anderen Menschen.

Nachhaltigkeit und Tradition

Niederösterreichs Landeshauptfrau Mikl-Leitner würdigte die Leistungen der Ehrenamtlichen im Bundesland. Gut die Hälfte würde sich bei verschiedensten Institutionen wie Blaulichtorganisationen, in der Kultur oder etwa in den Pfarren engagieren. Gerade für Bereiche wie Nachhaltigkeit, Jugend oder Tradition sei das von großer Wichtigkeit. Ehrenamtliche würden nicht fragen, was sie bekommen, sondern „wie kann ich andere unterstützen“. Dafür gebühre ihnen großer Dank.
So sehr die Trennung zwischen Kirche und Staat wichtig sei, so sehr sei auch die Zusammenarbeit der beiden eine Bereicherung. Die Kirchen würden überdies für Werte und lebendige Tradition stehen, so Mikl-Leitner. Zwei Aufgaben hob sie besonders hervor: Die Unterstützung der Menschen durch die Kirchen sowie das Aufrechterhalten des kulturellen Erbes.
Die beiden Feierstunden wurden vom Chor Cantores Dei musikalisch umrahmt, den Festvortrag hielt der renommierte Tullner Kinderpsychiater und Buchautor Paulus Hochgatterer.

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