Pflege: Mehr Anträge auf Heimplätze in der Region
Abschaffung des Pflegeregresses: So sieht die Situation im Bezirk Tulln aus.
BEZIRK TULLN. Die Abschaffung des Pflegeregresses hat einen großen Run auf Pflegeheime ausgelöst. Die Anträge auf stationäre Heimaufnahmen sind seither niederösterreichweit um 50 Prozent gestiegen (siehe Interview rechts). Im Bezirk ist es noch eklatanter – hier wurden heuer im ersten Quartal 137 Anträge auf stationäre Aufnahme gestellt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 84, das bedeutet einen Anstieg um 63 Prozent. Und das wirkt sich auf das Pflege- und Betreuungszentrum Tulln unter Direktorin Shajen Prohaska aus. Die Entwicklung sei jedoch gut zu bewältigen und zu koordinieren, "zumal wir in unserem Haus auch ein ausgezeichnetes Aufnahmemanagement haben und dadurch auch nur sehr kurze Wartezeiten für unsere künftigen Bewohner entstehen", informiert die Chefin. Ebenso funktioniere die Zusammenarbeit in den Regionen zwischen den Pflege- und Betreuungszentren sehr gut, so dass bei einem potentiellen akuten Anstieg von Neuanträgen vorgesorgt ist. Eines müsse klargestellt werden: "Nicht jeder, der einen Antrag stellt, erfüllt zudem die Aufnahmekriterien in ein Pflege- und Betreuungszentrum aufgenommen zu werden. Wir sehen uns deshalb auch als Ansprechpartner für Menschen, die Hilfe suchen und Unterstützung für eine professionelle Pflege- und Betreuung benötigen", sagt die Direktorin.
Zur Sache:
Welche Bedeutung hat "Pflegeregress"? Der Staat darf nicht mehr auf das Privatvermögen eines Menschen, der im Pflegeheim behandelt wird, zugreifen. Für die Betroffenen und Angehörigen bedeutet dies, dass man nicht fürchten muss, dass die staatliche Pflege den Besitz auffrisst; für Pflegeheime bedeutet dies, dass mehr Anträge auf stationäre Heimhilfe gestellt werden.
Hier geht's zum Interview mit Landesrätin Christiane Teschl Hofmeister.
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