Das Christkind: Eine wahre Weihnachtsgeschichte von Sir Kristian Goldmund Aumann
Weihnachten ist ein Wunder und wird es für immer bleiben...
Das Christkind
Zermürbend, Schritt für Schritt, lag sie vor IHM - die dunkle kalte Vorstadt.
Unbeleuchtete Häuser ragten, bizarr, gegen den Winterhimmel. Nebel verschlungen - Gestirne. Der gestorbene Mond. Ewig schwieg die Finsternis am Firmament. SEINE müden Augen fanden ein paar Steigen aus Holz, irgendwo im Abseits, eines hoffnungslos überfüllten Supermarktes. Sie rochen nach WEIHNACHTEN. Die nahm ER mit. Ein Schlüssel lag schwer in SEINER Hand. Und die weihnachtlich duftenden Holzsteigen. Mehr nicht. Als ER eintrat, in die Kälte, des Zimmers. Sehnsüchtig wartend, fragten blassblaue Frauenaugen IHN. „Hast DU ESSEN?“ „NEIN“, antwortete ER knapp. SEINE Enttäuschung verbarg ER - während der weihnachtliche Duft der Holzsteigen langsam den Raum ausfüllte. SIE streichelte seufzend über IHREN LEIB, den Fruchtbringenden. „Wird ES heute noch kommen?“, fragte ER - SEIN besorgt mitleidsvoller Blick - streifte IHREN Kindsbauch. „Ich weiß es nicht“, hauchte SIE zögernd in den kalten Raum. In Momenten der Schweigsamkeit - krachten dumpf, zornes-rohe Fußtritte - die
duftenden Steigen entzwei. “Ich werde Feuer machen“, sagte ER schroff. Später
glomm das Feuer hell auf. Eine Handvoll Licht wärmte und nährte SIE. Bis
schmerzend gellende Schreie die Nacht zerrissen. Die WEIH-NACHT.
KINDERGEBÄREND zuckte IHR Körper - die Augen standen im Fieberglanz - als
der Muttermund, den Kopf des Kindes, freigab. ER, der werdende VATER, hatte nur seine kalten Hände - ALS HILFE - sonst nichts. Mit der Kraft der Erschöpfung, kam „ER“, zur Welt. In die nichts als KALTE-VATER-HÄNDE-WELT. Da liegt „ER“ nun - meist friedlich. Sie, ist der Anstrengung des Gebärens sanft entschlafen. Stunden vergingen. Das duftende Holz knisterte im Ofen - ehe SIE wach wurde. An der zart rosigen Brust lag das Kind - SCHLAFLÄCHELND. ER war indes, nachdenklich, kurz vor das Haus. Eine Zigarette stak, heiß, in seinem Mundwinkel - seine Füße waren kalt. Viel später, formte ER aus frostig weißen Atem und Zigarettenrauch - BEFREIEND - Worte.
STILLE NACHT, HEILIGE NACHT, sagte ER.
…STILLE NACHT, HEILIGE NACHT.
Mit dem Schneefall - kamen da, WELCHE, die Strasse entlang. Drei an der Zahl.
Hager, knochig - in bodenlange Mäntel gehüllt. Bevor SIE ins STEHEH, sagten
SIE - zu IHM. „WIR haben die Schreie gehört“. ER nickte, stumm. Eine
Zigarettenpackung machte die Runde. Vier schweigende Lichtsignale in der
Nacht. Der WEIH-NACHT. So standen SIE zusammen. Später betraten SIE
das Zimmer - sahen die MUTTER, das KIND. FRIEDVOLL. SCHLAFEND.
Der Anblick machte IHRE Gesichter REIN - die schneebedeckten Mäntel
TAUEND. Lange umstanden SIE das KIND. Sehr lange. Bis IHRE sehnigen
Hände, geräuschlos, suchend in Manteltaschen verschwanden. LEBENS-
NOTWENDIGES zogen. Für das KIND, sagte EINER. Für die MUTTER, sagte
ein ANDERER. ER nahm - augenstrahlend, stumm. Zeit verging. Dann mahnte
EINER - AUFBRUCH. Aus Abschiedsblicken bekreuzigten SIE sich vor der
MUTTER, vor dem KIND. Leise hoben SIE die Füße aus dem Zimmer.
ER war mit. Nach draußen. Der Schneefall war stärker geworden.
Zigaretten machten die Hände warm. Rauchend schwiegen SIE. Blicke zugewandt. IHRE Mäntel in glitzerndes WEISS getaucht. Später waren seine Füße neben den Kippen gefroren. Augenweit - drei Männer am HORIZONT.
STILLE NACHT, HEILIGE NACHT, sagte ER.
…STILLE NACHT, HEILIGE NACHT.
Sir KRISTIAN GOLDMUND AUMANN
Autor
Weihnachten im Herzen
„Das Christkind“
Erschienen im Elbverlag Magdeburg, D, 2009
ISBN: 978-3941127043
© by Sir Kristian Goldmund Aumann, 2009
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