Tulln: Feinstaubbelastung liegt bei 19! Tagen

Foto: pixabay.com

TULLN / NÖ (red). Niederösterreich leidet heuer unter einer besonders starken Feinstaub-Belastung. Die Feinstaub-Messstellen weisen bereits jetzt mehr Überschreitungen auf als im gesamten Vorjahr, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Innerhalb Niederösterreichs gab es heuer bisher in Klosterneuburg, Mannswörth, Stockerau und Tulln die häufigsten Überschreitungen des Tagesgrenzwertes. An jeweils 19 Tagen war zu viel Feinstaub in der Luft. Verursacher von Feinstaub sind Verkehr, Industrie und Hausbrand, zum hausgemachten Feinstaub kommt Feinstaub über die Luft aus anderen Regionen nach Niederösterreich. Je weniger Heizöl, Kohle sowie Benzin und Diesel verbrannt werden, umso besser für die Luftqualität, betont der VCÖ.
"Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Umso mehr ist es besorgniserregend, dass die Luft heuer sehr stark mit Feinstaub verschmutzt ist", stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass österreichweit bei 94 von 121 Messstellen heuer bereits an mehr Tagen der Grenzwert überschritten wurde als im gesamten Vorjahr. Auch in Niederösterreich gab es bei den Messstellen bereits jetzt mehr Überschreitungen des Tagesgrenzwertes als im gesamten Vorjahr, macht der VCÖ aufmerksam.

Tagesgrenzwert überschritten

So wurde bei den Messstellen Klosterneuburg, Mannswörth, Stockerau und Tulln heuer bereits an 19 Tagen der Tagesgrenzwert überschritten, im gesamten Vorjahr gab es drei bzw. in Stockerau zwei Überschreitungen. In Hainburg und Schwechat wurde der Tagesgrenzwert an jeweils 18 Tagen überschritten (drei bzw. elf im gesamten Vorjahr), in Wr. Neudorf, St. Pölten, Mödling, Himberg, Gänserndorf und Biedermannsdorf war heuer an 17 Tagen zu viel Feinstaub in der Luft, berichtet der VCÖ.
Hauptverursacher von Feinstaub sind Verkehr, Industrie und Hausbrand. Da Luft keine Grenzen hat, wird auch Feinstaub aus anderen Ländern nach Österreich verfrachtet. Für die Gesundheit sind besonders die Kleinstpartikel - der Ultrafeinstaub - eine Gefahr. Während grobkörniger Feinstaub in den oberen Atemwegen "hängen" bleibt, gelangen Kleinstpartikel bis in die Lungenbläschen und den Blutkreislauf und können zu schweren Lungenschäden sowie Herzerkrankungen führen.

Politischer Kompromiss

Bei den kleinsten Feinstaub-Partikeln spielen lokale Verursacher die Hauptrolle. Messungen in Wien im Winter des Vorjahres haben an verkehrsfernen Orten eine Ultra-Feinstaub Belastung von rund 4.000 Partikeln pro Kubikzentimeter Luft ergeben. Die höchste fünfminütige Durchschnittsbelastung am stark befahrenen Gürtel war mit rund 114.000 Partikeln fast 30 Mal so hoch, macht der VCÖ aufmerksam. Die höchste Belastung wurde im Autoinneren mit bis zu 230.000 Partikeln gemessen.
"Die bestehenden Feinstaub-Grenzwerte sind ein politischer Kompromiss auf der EU-Ebene. Gesundheitsschädlich sind die Partikel auch unterhalb des Grenzwertes", stellt VCÖ-Expertin Rasmussen fest. So ist Diesel-Ruß seit dem Jahr 2012 von der WHO als krebserregend eingestuft. Jedes Mikrogramm davon ist schädlich. Zudem bräuchte es bei Feinstaub auch einen Grenzwert für die Anzahl der Partikel, derzeit wird nur das Gewicht gemessen. Tausende Kleinstpartikel können gleich viel wiegen wie ein einziges großes Feinstaubkorn, sind aber um ein Vielfaches gesundheitsschädlicher.

Umweltfreundliche Mobilität

Der VCÖ spricht sich für verstärkte Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung aus. Im Verkehrsbereich trägt eine Verringerung des Kfz-Verkehrs zur Verbesserung der Luft bei. "Es ist wichtig, die umweltfreundlichen Mobilitätsangebote weiter auszubauen. Dort, wo es gute Bahnverbindungen gibt, steigen viele gerne vom Auto auf die Bahn um", stellt VCÖ-Expertin Rasmussen fest. Da viele Autofahrten kürzer als zehn Kilometer sind, trägt auch der weitere Ausbau der Radinfrastruktur dazu bei, dass Autofahrten auf das Fahrrad bzw. auf die immer beliebter werdenden E-Fahrräder verlagert werden.
Und Österreich auch die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen verbessern die Luftqualität. "Je früher das Verbrennen fossiler Energieträger, wie Heizöl, Kohle oder Diesel und Benzin beendet wird, umso weniger Schadstoffe gelangen in unsere Luft. So stoßen Elektro-Fahrzeuge im Unterschied zu Benzinern oder Diesel-Pkw beim Fahren keine gesundheitsschädlichen Schadstoffe aus ", so VCÖ-Expertin Rasmussen.

VCÖ: Bei drei Viertel der Messstellen schon jetzt mehr Überschreitungen als im gesamten Vorjahr (Überschreitungen Tagesgrenzwert 1.1. - 16.2. 2017 (in Klammer Gesamtjahr 2016))

Graz Ost: 30 Tage (24 Tage)
Graz Süd: 30 Tage (34 Tage)
Graz Mitte: 29 Tage (29 Tage)
Graz Don Bosco: 27 Tage (39 Tage)
Graz West: 27 Tage (25 Tage)

Kittsee: 25 Tage (14 Tage)

Köflach: 22 Tage (18 Tage)
Leibnitz: 22 Tage (25 Tage)

Fürstenfeld: 21 Tage (12 Tage)

Ebenthal Zell: 20 Tage (28 Tage)
Weiz: 20 Tage (13 Tage)
Eisenstadt: 20 Tage (12 Tage)

Klagenfurt Völkermarkter Straße: 19 Tage (29 Tage) St. Andrä im Lavanttal: 19 Tage (11 Tage) Linz Römerberg: 20 Tage (9 Tage)
Klosterneuburg: 19 Tage (3 Tage)
Mannswörth bei Schwechat: 19 Tage (3 Tage)
Stockerau: 19 Tage (2 Tage)

Tulln: 19 Tage (3 Tage)

Linz 24er Turm: 19 Tage (kein Tag)
Salzburg Rudolfsplatz: 19 Tage (4 Tage) Wien Liesing: 19 Tage (9 Tage)

Hartberg: 18 Tage (15 Tage)
Hainburg: 18 Tage (3 Tage)
Schwechat: 18 Tage (11 Tage)
Wien Taborstraße: 18 Tage (8 Tage)
Linz Stadtpark: 18 Tage (7 Tage)
Wolfsberg: 18 Tage (12 Tage)

St. Pölten Europaplatz: 17 Tage (4 Tage) Graz Nord: 17 Tage (14 Tage)
Voitsberg: 17 Tage (16 Tage)
Biedermannsdorf: 17 Tage (3 Tage)
Gänserndorf: 17 Tage (3 Tage)
Himberg: 17 Tage (3 Tage)
Mödling: 17 Tage (6 Tage)
Wiener Neudorf: 17 Tage (13 Tage)
Wien Belgradplatz: 17 Tage (6 Tage)
Wien Kendlerstraße: 17 Tage (8 Tage)
Salzburg Lehener Park: 17 Tage (4 Tage) Salzburg Mirabellplatz: 17 Tage (2 Tage)

Judendorf: 16 Tage (16 Tage)
Lenzing: 16 Tage (3 Tage)
Wiener Neustadt: 16 Tage (5 Tage)
Enns (bei A1): 16 Tage (7 Tage)
Linz Neue Welt: 16 Tage (8 Tage)
Wien Floridsdorf: 16 Tage (5 Tage)
Wien Gaudenzdorf: 16 Tage (12 Tage)
Wien Kaiser-Ebersdorf: 16 Tage (12 Tage) Wien Laaer Berg: 16 Tage (10 Tage)

Streithofen im Tullnerfeld: 15 Tage (1 Tag)
Vöcklabruck: 15 Tage (4 Tage)
Hallein A10: 15 Tage (3 Tage)
Illmitz: 15 Tage (7 Tage)
Wels: 15 Tage (5 Tage)
Wien AKH: 15 Tage (6 Tage)
Wien Schafberg: 15 Tage (5 Tage)

Wien Wehlistraße: 14 Tage (9 Tage)
Deutschlandsberg: 14 Tage (14 Tage)
Klöch bei Bad Radkersburg: 14 Tage (10 Tage)
Krems: 14 Tage (kein Tag)

Oberschützen: 13 Tage (8 Tage)
Spittal/Drau: 13 Tage (7 Tage)
Bad Vöslau: 13 Tage (5 Tage)
St. Pölten: 13 Tage (6 Tage)
Steyr: 13 Tage (4 Tage)
Bockberg: 13 Tage (6 Tage)
Gratwein: 13 Tage (8 Tage)
Graz Lustbühel: 13 Tage (5 Tage)
Peggau: 13 Tage (7 Tage)
Amstetten: 13 Tage (3 Tage)
Mistelbach: 13 Tage (1 Tag)
Stixneusiedl: 13 Tage (1 Tag)
Steyregg Au: 13 Tage (5 Tage)

Hallein B159: 12 Tage (3 Tage)
Leoben: 12 Tage (3 Tage)
Wien Lobau: 12 Tage (1 Tag)
Wien Stadlau: 12 Tage (6 Tage)

Klagenfurt: 11 Tage (13 Tage)
Ziersdorf: 11 Tage (2 Tage)
Bruck an der Mur: 11 Tage (8 Tage)

St. Veit/Glan: 10 Tage (2 Tage)
Braunau: 10 Tage (2 Tage)
Zeltweg: 10 Tage (4 Tage)

Kematen/Ybbs: 9 Tage (2 Tage)
Pillersdorf bei Retz: 8 Tage (kein Tag)
Feldkirch: 8 Tage (2 Tage)
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2017

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