Flüchtlingshilfe: Abschluss für internationales Projekt
TULLN (pa). Die UN-Organisation IOM (Internationale Organisation für Migration) hat vor rund zwei Jahren 12 Gemeinden aus Italien, Polen, Rumänien und Österreich zur Teilnahme an dem Projekt „ADMin4ALL“ zur Integration in Gemeinden ausgewählt – aus Österreich konkret die Städte Tulln, Korneuburg und Bruck/Leitha. Dabei wurde zunächst erhoben, wie die Integration von Flüchtlingen in den teilnehmenden Städten erfolgt. Anschließend wurden Best-Practice-Beispiele bzw. Optimierungsmöglichkeiten gesammelt und den aktiven Helfern in Form von Workshops und Schulungen weitergegeben. Tulln wurde dabei ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt und die Helfer konnten wertvolle Inputs für ihre tägliche Arbeit mitnehmen.
Internationale Konferenz
Wie Städte die Herausforderungen von Migration bewältigen? Als Abschluss des Projektes fand im November eine Konferenz in Brüssel mit Vertretern aller teilnehmenden Städte statt. Im Zentrum stand dabei die Bewältigung der Herausforderungen von Migration in Städten – denn Städte tragen die größte Last bei der Bewältigung neuer Herausforderungen durch Zuwanderung, unabhängig davon ob sie durch Fluchtbewegungen oder Arbeitsmigration entstehen: Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt bereits jetzt schon in Städten, bis zum Jahr 2030 soll der Anteil auf über 60% steigen. Eine Prognose, die immer mehr Kommunen vor große Herausforderungen und Aufgaben stellt.
Wertvolle Erkenntnisse für Tulln
Eines der Erkenntnisse des Projektes: Größere Kommunen koönen in Sachen Migration und Integration auf vorhandene Strukturen und Erfahrungen zurückgreifen, während kleine und mittelgroße Städte wie Tulln diese erst gemeinsam mit Freiwilligen und NGOs aufbauen mussten. Einig waren alle internationalen Teilnehmer, dass effektive und faire Integrationsmaßnahmen zwar personelle und finanzielle Investitionen erfordern, sich aber langfristig eindeutig bezahlt machen. Für Österreich äußerten die Teilnehmer auch den Wunsch nach:
< transparenten Strukturen bei der Integrationsarbeit,
< alternativen Bildungswegen für Personen, denen der reguläre Bildungsweg verschlossen bleibt,
< klaren Zuständigkeiten und Rollen mit wahrgenommenen Verantwortungen,
< dem politischen Willen und entsprechenden Finanzierungen der notwendigen Maßnahmen.
Bürgermeister Peter Eisenschenk: „Für unsere Stadt war die Teilnahme an diesem Projekt auch als Standortbestimmung sehr wichtig. Wo stehen wir, wie gehen andere Städte mit der Herausforderung um, wie können wir uns national und international auch in Zukunft vernetzen, um als Stadt die Aufgaben für alle hier lebenden Menschen bestmöglich zu meistern?“
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