SP-Politiker mit 1,8 Promille gegen Baum
Alkofahrt: Großweikersdorfer Verkehrsausschuss-Obmann und Geschäftsführender Gemeinderat Walter Matzka wurde Führerschein abgenommen.
GROSSWEIKERSDORF. Eine Stunde lang waren 13 Kameraden der FF Großweikersdorf am Samstag gegen 20.30 Uhr im Einsatz. Grund dafür: Ein Unfall in der Bahnstraße. "Der hat leider den Baum erwischt", sagt FF-Kommandant Norbert Mihle. Für die Kameraden kein außergewöhnlicher Einsatz, Betriebsmittel wurden gebunden, die Straße gesäubert, das Auto entfernt. Wie sich herausstellte, war der Fahrer alkoholisiert, der Führerschein wurde abgenommen, bestätigt ein Polizist der Inspektion Großweikersdorf.
Ganz schön was intus
1,8 Promille soll Walter Matzka, seines Zeichens Verkehrsausschuss-Obmann und geschäftsführender Gemeinderat, gehabt haben. Da muss man schon ganz schön viel getrunken haben: "Stimmt", bestätigt Walter Matzka gegenüber den Tullner Bezirksblättern. Ob er seinen Job im Gemeinderat an den Nagel hängt? "Nein", antwortet der Politiker.
Auf Nachfrage bei Heimo Stopper, Bezirksparteiobmann der SPÖ, heißt es, dass "der Vorfall keinesfalls zu beschönigen ist". Es sei jedoch eine private Geschichte, Matzka gestehe den Fehler ein. Jahre- und jahrzehntelang setzt man sich für die Gemeinde ein, wenn einmal ein Fehler gemacht wird, dann stehe man gleich im Kreuzfeuer, betont Stopper, der keinen Grund in einem etwaigen Rücktritt Matzkas sieht. "Es gilt gleiches Recht für alle. Auch der blaue Landtagsabgeordnete walte weiterhin seines Amtes", so Stopper. (Anm. FP-Sicherheitssrpecher Erich Königsberger wurde 2016 mit mehr als zwei Promille aufgehalten. Auch ÖVP-Bürgermeister Eduard Köck aus Thaya hat's voriges Jahr erwischt. Beiden wurde der Führerschein abgenommen).
FPÖ: "Rote werden Blau"
Apropos Blau: Da gibt's natürlich ein Statement von FPÖ-Obmann David Otzlberger: „Ich will mich nicht moralisch aufspielen, wie das womöglich umgekehrt der Fall wäre. Aber grundsätzlich freut es mich schon, wenn in Großweikersdorf immer mehr Rote blau werden, wie das ja auch bei der vergangenen Nationalratswahl der Fall war“. Bei der ÖVP wusste man auf Nachfrage noch nichts von der Alkofahrt. Paul Otto, stv. Verkehrsausschuss-Obmann wollte sich zum Vorfall nicht äußern. VP-Bürgermeister Alois Zetsch sieht keinen Rücktrittsgrund. Matzka habe schließlich über 20 Jahre lang gut für die Gemeinde gearbeitet. Der Kommunalpolitiker müsse dies "eher sich und seinen Wählern gegenüber verantworten".
Anmerkung: Es gilt die Unschuldsvermutung.
Weitere Artikel: Politiker fuhr alkoholisiert auf Radweg, 1.10.2016
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