Stadt Tulln als Wirtschaftsmotor
TULLN (pa). Am 21. November lud die Stadtgemeinde Tulln zum alljährlichen Get-Together für die heimische Wirtschaft. Rund 150 Tullner Unternehmen kamen zusammen, um sich zu vernetzen, auszutauschen und insbesondere um sich aus erster Hand über neueste Entwicklungen und Kennzahlen der Tullner Wirtschaft zu informieren. Eine der beeindruckendsten aktuellen Zahlen: Gemessen am Bevölkerungsanteil Niederösterreichs mit unter 1%, leistet die Tullner Wirtschaft einen deutlich höheren Anteil an der Gesamtwertschöpfung Niederösterreichs – nämlich 1,4%.
Gestartet wurde der Wirtschaftsabend mit der Begrüßung von Vizebürgermeister und Finanzstadtrat Harald Schinnerl, der einen erfreulichen Einblick in die Stadtfinanzen präsentierte: „Die Stadtfinanzen sind nach jahrelanger Konsolidierung wieder fit. Somit haben wir finanziellen Spielraum, um neue Akzente für die Stadt zu setzen.“
Strategie zur Stärkung der heimischen Wirtschaft
Anschließend präsentierte Bürgermeister Peter Eisenschenk die Strategie der Stadtgemeinde Tulln, um den Wirtschaftsstandort Tulln weiterhin und langfristig zu stärken. Die Eckpunkte dieser strategisch geplanten Maßnahmen sind
1. die einzigartige Positionierung Tullns als DIE Gartenstadt Österreichs,
2. der Ausbau der Forschungs- und Universitätsstadt (aktuell z.B. neues Produktionsgebäude der ERBER-Group und
3. die Maßnahmen des Unternehmensservice Tulln, z.B. zur Ansiedelung von Betrieben, zuletzt H&M, Media Markt und Diamond City Hotel.
Tullns Wertschöpfung unter der Lupe
Im Anschluss folgte die Präsentation einer aktuellen Studie des renommierten Wirtschaftsökonomen (u.a. der Industriellenvereinigung) Christian Helmenstein über die tatsächliche Wertschöpfung des Standortes Tulln – konkret über die direkte und indirekte Wertschöpfung der Tullner Wirtschaft, den ökonomischen Fußabdruck der Aktivitäten der Stadtgemeinde Tulln sowie deren Bedeutung für die Tullner Wirtschaft. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse der Studie.
Österreich, Niederösterreich und Tulln sind Musterschüler
Die Wirtschaft erlebt derzeit einen weltweiten Aufschwung: Die Krise des Jahres 2009 und ihre Nachwehen sind überwunden – das zeigen Daten aus ganz Europa. Auch in den Folgejahren soll sich dieser Trend fortsetzen. Österreich liegt im EU-Vergleich im Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im Mittelfeld und lässt Länder wie Deutschland und Dänemark hinter sich. In Österreich selbst ist Niederösterreich der Vorzeigeschüler und entwickelt sich wirtschaftlich besser, als der österreichweite Schnitt. Die Stadtgemeinde Tulln toppt selbst das NÖ-Ergebnis und ist somit nachweislich ein Top- Wirtschaftsstandort Österreichs – das zeigen u.a. diese Daten:
> Die Tullner Wirtschaft erbrachte im Jahr 2016 eine Wirtschaftsleistung (Bruttowertschöpfung) in der Höhe von 684,3 Mio. Euro. Damit ist die Wirtschaftsleistung Tullns höher als die gesamte Wertschöpfung der Branche „Restaurants und Gaststätten“ oder „Hochbau“ in Niederösterreich.
> Die Bruttowertschöpfung Tullns liegt mit € 41.524,- pro Kopf weit über dem Ö-Schnitt (€ 34.609,-).
> Die Anzahl der Arbeitsplätze ist seit 2009 im Vergleich zu Niederösterreich überdurchschnittlich stark gestiegen (2015: 12.143).
> Tulln kann Arbeitsplätze in der Höhe von 80% der Bevölkerungszahl bereitstellen (NÖ: 41%, Ö: 49%) – das bedeutet eine überdurchschnittliche Erwerbsquote.
> Mit einem Bevölkerungsanteil von unter 1% in Niederösterreich erwirtschaftet die Tullner Wirtschaft 1,4% der gesamten Wertschöpfung Niederösterreichs.
Stadtgemeinde als Motor des Wachstums
Einer der zentralen Einflussfaktoren für diese ausgezeichnete Bilanz ist die Arbeit der Stadtgemeinde Tulln – auch das zeigte die Studie von Dr. Helmenstein:
> 85% der Ausgaben der Stadtgemeinde Tulln (56 Mio. Euro im Jahr 2016) werden wirtschaftlich direkt und indirekt in Tulln wirksam.
> Im Gartensommer-Schwerpunktjahr 2018 wird jeder durch die Stadtgemeinde Tulln investierte Euro 2 bis 2,5-fach als Wertschöpfung an die Tullner Wirtschaft zurückfließen.
Bürgermeister Peter Eisenschenk: „Wir sind stolz auf unsere starke Wirtschaft – denn sie macht wiederum die ganze Stadt stark. Die Ergebnisse der Studie sind beeindruckend und zeigen, dass wir weiter auf dem Weg nach vorn sind.“
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