Agrana verschenkt CO2-Potential
Beimischverpflichtung für Bioethanol muss neu forumuliert werden.
PISCHELSDORF / NÖ. In Niederösterreich laufen die ersten Förderverträge für Biogasanlagen aus, was bedeutet, dass die zugesicherten Einspeisetarife wegfallen. Das Werk in Pischelsdorf ist davon nicht betroffen – hier wird nämlich Bioethanol produziert. Das bedeutet, dass jährlich aus rund 570.000 Tonnen Getreide etwa 240.000 m³ Bioethanol und Eiweißfutter ActiProt® hergestellt werden. Ein Thema, das hier jedoch auf der Zunge brennt, ist, dass die Preise für Ethanol erhöht werden sollen, "eine Maßnahme, die auf EU-Ebene durch mehr Nachfrage umgesetzt werden muss", so Prokurist Josef Eisenschenk. Das Klimaprotokoll von Paris müsse anerkannt werden. Daher sei es nun wichtig, die Beimischverpflichtung in Richtung E10 neu zu formulieren. Aktuell exportiert die Agrana etwa die Hälfte der in Niederösterreich erzeugten Bioethanolmenge und verschenkt damit CO2-Einsparungspotentiale, die Österreich zur Gänze selbst nutzen könnte, anstatt sie teuer in Form von Verschmutzungsrechten am Weltmarkt zuzukaufen. "Für die österreichische E10-Einführung müssten daher keine zusätzlichen Kapazitäten oder Ackerflächen für Rohstoffkulturen herangezogen werden, es würde lediglich weniger Bioethanol exportiert", klärt Eisenschenk auf und fügt hinzu, dass neue Studien belegen würden, dass Ethanol (E10) vor allem die schädlichen Emissionen von Benzin signifikant reduziert.
Zur Sache:
BioethanolBioethanol wird aktuell in Österreich im Rahmen der gesetzlichen Substitutionsverpflichtung bereits zu 5 Prozent dem Benzin beigemischt und wird zusätzlich als eigener, umweltfreundlicher Kraftstoff SuperEthanol E85 verwendet.
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